Rezension

Kriegslust

Wolfsthron - Leo Carew

Wolfsthron
von Leo Carew

Bewertet mit 4 Sternen

Kriegslust

Viel zu früh gelangt Roper auf den Wolfsthron und wird somit Herrscher über ein unwirtliches Königreich, dessen Bewohner wilde, furchtlose Krieger sind. Dieses Nordland befindet sich im Kriegszustand mit seinem südlichen Nachbarn, der durch Überrumpelung und Hinterlist einen beachtlichen Schlachtsieg gewonnen hat. Roper muss sich nicht nur mit den Feinden von aussen befassen, auch im Inneren droht Gefahr durch Intrigen und Machtspiele.
Leo Carew führt den Leser in eine Welt, die fremdartig und vertraut zugleich ist. Es werden wilde Schlachten geschlagen, aber nicht Mut und Kraft allein führen zum Sieg, sondern auch ein schnell erwachsen werdender Roper, der zunehmend an Erfahrung und Menschenkenntnis gewinnt, um seine Position zu festigen.
Carew versteht es, alle Personen lebendig werden zu lassen. Er arbeitet die Unterschiede zwischen den verfeindeten Volksstämmen so gut heraus, dass man versteht, dass es um mehr geht als um Sieg oder Untergang. Hier prallen Ideologien aufeinander. Die Kämpfe nehmen einen Großteil des Geschehens ein, aber mindestens genauso spannend sind die politischen Winkelzüge des jungen Thronerbes, der durch eine harte Schule gehen muss. Am Ende des Romans steht Roper als mutiger Krieger vor seinem Volk. Er wird allseits geachtet, aber das Ende weist auch schon auf zukünftige Schwierigkeiten hin, die die Spannung auf Band 2 erhöhen.