Rezension

Krimi, der das Thema "Ausgrenzung" behandelt!

Schneewittchen muss sterben - Nele Neuhaus

Schneewittchen muss sterben
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Der Kriminalroman "Schneewittchen muss sterben" ist der vierte Band der Reihe um Kirchhoff und Bodenstein von Nele Neuhaus. Das Buch erschien 2010 im Ullstein Verlag.

Sulzbach im Taunus: Tobias Sartorius kommt nach 10 Jahren Gefängnisstrafe wegen der Ermordung von zwei Mädchen wieder frei und kehrt in sein Heimatdorf zurück.
Seine Eltern haben sich getrennt, der Gasthof ist erledigt und Tobias wird von den Bewohnern nicht gern gesehen und sogar bedroht.
Als ein weiteres Mädchen verschwindet, gilt natürlich Tobias sofort als Beschuldigter.

Dieser Krimi hat mich schnell gepackt und in seinen Sog gezogen.
Die Ermittler Bodenstein und Kirchhoff habe ich mit diesem Band kennengelernt und finde ihre Ermittlungen sehr abwechslungsreich. Denn ehe sie den neuen Fall aufklären können, müssen sie erst den Mörder von Schneewittchen finden. So hinterfragen sie den damaligen Indizienprozess, der Tobias hinter Gittern brachte und untersuchen in dem Dickicht der Dorfbevölkerung den alten Fall und finden neue Hinweise auf den wahren Mörder von Schneewittchen.

Mir hat der Schreibstil gut gefallen, die Figuren sind sehr authentisch und charakterlich deutlich gezeichnet und man bekommt einige Verdächtige präsentiert, aus denen man den Täter raten kann.
Allerdings ist bald das halbe Dorf verdächtig, ihre Lügen und Drohungen und ihre Stimmungsmache gegen Tobias sind gut dargestellt. Man kann sich gut in die Situation hineinversetzen.

Lediglich am Ende erscheinen mir die überraschenden Wendungen dann doch etwas übertrieben und auch die Anzahl der Personen hätte man etwas eingrenzen können.

Ein interessanter, authentisch wirkender Krimi, der das Thema Stimmungsmache und Ausgrenzung sehr deutlich macht.