Rezension

Krimi, der mich nicht wirklich fesseln konnte

Dornröschenschlaf - Alison Gaylin

Dornröschenschlaf
von Alison Gaylin

Bewertet mit 3 Sternen

 

Das Buch „Dornröschenschlaf“ von Alison Gaylin ist im Ullsteinverlag erschienen. Das Taschenbuch umfasst 461 Seiten inklusive Prolog, 32 Kapitel, Epilog, Anmerkungen der Autorin und Danksagungen. Das Cover ist in rot gehalten von dem sie eine einzelne Rose in rosé und erhabenem Druck deutlich abhebt. Die Rose nimmt offenbar Bezug zum Titel, doch der Titel passt nicht so recht zu den Geschehnissen des Krimis. Ein Zusammenhang ist, ohne zu viel vorweg zu nehmen,  am ehesten darin zu sehen, dass eine der handelnden Personen des Romans es als ihre Schuld ansieht, dass das im Roman gesuchte Mädchen Iris von ihr nicht aufgenommen wird, sozusagen „verflucht“ wie im Märchen, im Gegensatz zu der Freundin. So beginnt denn die Geschichte mit einem Prolog, in dem eben jene Person, die Hausfrau Carol Wentz, im Internet über ein Forum, in dem sich Angehörige Vermisster austauschen, nach Iris sucht. Seit dem Verschwinden des sechsjährigen Mädchens vor elf Jahren ist aus ihr eine  zuvorkommende, stets für ihre Nachbarn und Freunde hilfsbereite Frau geworden. Iris wurde nicht mehr aufgefunden und bleibt vermisst. Doch Carol hütet ihre kleinen Geheimnisse. Und eines Tages ist auch sie verschwunden. Ihr Ehemann wendet sich an die Privatdetektivin Brenna Spector, da er bei den Unterlagen seiner Frau einen Zettel mit ihrer Telefonnummer findet. Brenna ist eine ganz besondere Ermittlerin, da sie unter dem hyperthymestrichem Syndrom leidet. Diese Störung tritt sehr selten auf und wird, wie bei Brenna,  durch ein ganz besonderes Ereignis ausgelöst. Die Betroffenen können sich mit allen Sinnen jederzeit an jede Minute ihres Lebens seit Auftreten der Störung erinnern. Bei Brenna war der Auslöser das Verschwinden der älteren Schwester. Brenna war auch an der Suche vor elf Jahren nach der verschwundenen Iris beteiligt, weil sie darin eine Parallele zum Fall ihrer Schwester sah.

Obwohl ich zunächst gut in die Geschichte reingefunden hatte kommt es im weiteren Verlauf immer wiederzu Spannungsunterbrechungen durch vollkommen irrelevante Rückerinnerungen von Brenna, die kein weiteres Detail zur Auflösung des Falls beitragen. Die Autorin beschreibt detailliert Wohngegenden und Landschaften. Sicher sind diese wichtig um dem Leser zu verdeutlichen, wie Brennas Erinnerungsvermögen funktioniert tragen aber andererseits nicht zum Spannungsaufbau bei. Die Charaktere sind sehr interessant gestaltet. Sowohl Brenna wie auch ihr unkonventioneller Assistent Trent sind liebevoll einzigartig entworfen. Ein besonderer Krimi ist „Dornröschenschlaf“ zwar aufgrund der Eigenart der Detektivin Brenna, insgesamt gesehen hat mich die Darstellung der Ermittlungen aber nicht fesseln können.