Rezension

Krimi-Highlight mit historischem Hintergrund

Nordlicht - Die Spur des Mörders - Anette Hinrichs

Nordlicht - Die Spur des Mörders
von Anette Hinrichs

Bewertet mit 5 Sternen

In Flensburg wird am Idstedt-Löwen eine Leiche gefunden. Es handelt sich um den 73-jährigen Karl Bentien, er wurde brutal zu totgetreten.
Den ersten Ermittlunegn zu folge gehörte das Opfer der dänischen Minderheit an und hat in Dänemark nach seiner Vergangenheit recherchiert.
So kommt das GZ Padborg, das gemeinsame Zentrum der deutsch-dänischen Polizei zu Einsatz.
 

„Nordlicht–Die Spur des Mörders“ ist der 2. Band einer spannenden Krimireihe von Anette Hinrichs.
Das Ermittlerteam setzt sich aus deutschen und dänischen Ermittlern zusammen.
Die zwei Kommissare gefallen mir sehr gut, ich mag Ermittler die ihre Ecken und Kanten haben.
So haben auch die Beiden eine bewegte Vergangenheit die sie mit sich herumtragen.

Vibeke Boisen, Teamleiterin bei der Mordkommission Flensburg auf der deutschen Seite.
Sie ist äußerst sympathisch, kann aber auch knallhart sein und hält sich immer strikt an die Regeln.
Sie leidet unter der mangelnden Liebe ihrer leiblichen Mutter und unter der psychischen Krankheit ihrer Mutter. Ihre Adoptiveltern liebt sie über alles. Ihr Adoptivvater war bis zu seinem Schlaganfall auch bei der Kripo in Flensburg und Vibeke ist in seine Fußstapfen getreten.

Rasmus Nyborg von der Kripo Esbjerg ist der dänische Ermittler.
Er liebt die legere, unkonventionelle Art und hält sich nicht immer an die Regeln. Es darf bei ihn schon einmal der „kleine Dienstweg“ sein.
Auch er schleppt so einigen Ballast aus seiner Vergangenheit mit sich rum.
Vor allem den Tod seines Sohnes kann er nicht überwinden.

Der Fall ist spannend und die Ermittlungen kommen nur schleppend voran.
Da die deutsch-dänische Beziehung der Grenzregion durch den Fall betroffen ist bekommen die Ermittler mächtig Druck.
Die Ermittlungen führen in die Vergangenheit des Opfers.
Karl Bentien ist bei Pflegefamilien und im Kinderheim aufgewachsen und so gibt es einige Verdächtige aus seiner Vergangenheit.
Nur stellt sich immer wieder die Frage, kommt der Täter wirklich aus der Vergangenheit des Opfers?
Ich hatte einige Verdächtige konnte mich aber lange auf keinen Einigen.
Das Ende war dann auch überraschend aber auch stimmig so, dass der Krimi mich mit einem zufriedenen Gefühl zurückgelassen hat.

Der Schreibstil von Anette Hinrichs ist sehr flüssig. Die Autorin beschreibt die Charaktere und auch die Umgebung so, dass man sich alles gut vorstellen kann, macht aber keine seitenlangen Ausschweifungen die dann eher langatmig wären.
So hatte ich den Krimi in 3 Tagen gelesen.
Der Spannungsbogen spannt sich von Anfang bis zum Ende durch das Buch.

Darüber hinaus habe ich in diesem Buch einiges über die deutsch-dänische Vergangenheit erfahren, dass mir bisher völlig unbekannt war.
Diesen Aspekt fand ich äußerst interessant.

Ohne Zweifel wird „Nordlicht-Die Spur des Mörders“ zu meinen diesjährigen Krimi-Highlights gehören.