Rezension

Krimi mit Lachmuskeltraining

Schöner sterben auf Sylt -

Schöner sterben auf Sylt
von Tatjana Kruse

Klappentext: "Sommer, Sonne, Sylt – doch die Idylle trügt. Plötzlich prallen hier zwei Welten aufeinander: junge, zu allem entschlossene Klima-Aktivist*innen und die chillende Schickeria. Als die ersten Umweltsünder sterben, ist klar, dass die Gruppe »Letzte Tage« dafür verantwortlich gemacht werden soll. Nur zwei Menschen sehen das anders: Mia, die ältere Schwester einer jungen Hauptverdächtigen, und Fred, ein lässiger Lebenskünstler. Sie glaubt nicht an die Schuld ihrer kleinen Schwester, er hat sich in Mia verguckt und weicht ihr nicht von der Seite. Die Ermittlungen der beiden – zwischen Schampus in Kampen und Farbspritzaktionen in Westerland – werden heiß: nicht nur, weil der Bodycount steigt, sondern auch, weil es zwischen Mia und Fred heftig knistert ..."

Ich habe noch nie etwas von Tatjana Kruse gelesen, dieses Buch habe ich bei einer Auslosung gewonnen. Ich habe mich sehr darüber gefreut, hatte aber auch meine Zweifel, da ich nicht jedes humoristische Buch auch lustig finde. Und dann wollte ich einfach nur ein Paar Seiten vor dem Schlafengehen lesen ....

Das Buch so wie es ist, dem wundervollen Urlaubscover und lustigem Namen hätte ich wahrscheinlich auch in einer Buchhandlung gekauft. Alles ist "chillig" auf dem Cover, sogar die freche Möwe und dann sind da nur noch die paar Blutspritzer, die einen leichten Hinweis auf den Krimi geben.

Ein sehr flüssiger, leichter, witziger, teilweise sarkastischer Schreibstil hat mich von der ersten Seite begeistert. Nicht viele Schriftsteller haben diese Art und Weise des Schreibens. Dazu kommt die Wortgewandtheit sowie die geniale Prise des trockenen Humors, der den Leser zum Schmunzeln und Lachen bringt.

In den Hauptcharakter, den Superman Fred, kann man sich nur verlieben. Zumindest in seiner Beschreibung. Ich glaube im realen Leben würden wir sehr kritisch auf einen Reichen ohne Job und Aufgaben, schauen. Aber im Buch ist er einfach perfekt so wie er ist. Natürlich auch ein Buchliebhaber und versuchter Ermittler.

 Die Geschichte ist toll aufgebaut. Bei jedem Kapitel, gibt es kleine Überschriften und natürlich sehr wichtig, die Wetterprognose. Diese hat den Spaßeffekt um einiges erhöht. Durch die Beschreibungen von Charakteren, Natur und eben Wetter,  ;-), konnte ich mich sehr leicht in die Geschichte einleben und ich bekam das Gefühl voll mittendrin zu sein. Dementsprechend wurde mein Wunsch, einmal Sylt zu erleben, noch erhöht ...  

Die Krimigeschichte wird anders aufgelöst in diesem Buch, und zwar nicht nur durch die Polizeiarbeit, sondern auch durch Fred. Sachen, die er wusste, erwähnte die Polizei nicht und umgekehrt. Somit fanden sich alle Ermittler am Schluss, vielleicht nicht unbedingt mit gleichen Theorien, aber die Auflösung war letztendlich da.

In diesem Roman findet man keine pure Thrillerspannung, obwohl eine Art Spannung war doch da, nachdem ich das Buch an einem Tag verschlungen habe :-D, und man findet auch keine perfekten Kriminelle und Detektive. Es sind alles normale Menschen, mit ihren aberwitzigen Gedanken und Handlungen. Genau das macht das Buch so toll.

Noch dazu muss ich sagen, dass es mich begeistert hat, dass in diesem Buch die aufopfernden Klimakleber ihren goldenen Auftritt hatten. 

Auf jeden Fall ist dieses Buch nicht nur eine Empfehlung sondern ein absoluter MUSS in dieser warmen Jahreszeit.