Rezension

Krimi mit Witz

Föhnlage
von Jörg Maurer

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Föhnlage“ ist der erste Band von Jörg Maurers Krimi-Reihe um Kommissar Jennerwein. Die Reihe spielt in Bayern und lässt einiges an Lokalkolorit durchschimmern. Es gibt einige Stellen im Dialekt, die Leute leiden unter Föhn, es wird getrachtelt und auf Berge gewandert. Der eigentliche Fall ist dann zunächst einmal sehr seltsam: Der Sportler Ingo Stoffregen geht mit Gaby in ein Konzert einer Pianistin. Während der Vorstellung fällt der Platzanweiser Liebscher durch die Decke des Konzertsaals auf Ingo Stoffregen. Beide sterben bei diesem Vorfall. Jennerwein soll nun ermitteln, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte. Handelt es sich um einen Unglücksfall, ein Attentat oder um Selbstmord oder gar Mord? Zeitgleich wird ein weiterer Handlungsstrang aufgebaut, in dem ein Bestattungsunternehmer gegen Bares Leichen verschwinden lässt. Die Daten mit den Namen der Leichen sind auf einem USB-Stick gespeichert, der natürlich ausgerechnet auf dem Dachboden des Konzertsaales versteckt wurde…

So ganz umgehauen hat mich dieser erste Band noch nicht. Die Handlung ist teilweise arg konstruiert, manchmal sogar etwas wirr. Die Verknüpfung der beiden Handlungsstränge ist schon sehr an den Haaren herbei gezogen und der Sprung von einem Handlungsstrang zum anderen gelingt leider nicht immer. Da ist die Verwirrung dann schon manchmal groß. Die Protagonisten finde ich sehr farblos, teilweise sogar recht lieblos dargestellt. Das soll vielleicht den kauzigen Charakter des Kommissar Jennerwein unterstreichen, mich hat es jedenfalls nicht wirklich erreichen können. In dem ganzen Wirrwarr den Kommissar dann auch noch mit einer seltsamen Krankheit auszustatten (stressbedingte Bewegungsblindheit = Akinetopsie) auszustatten, die ihn dann daran hindert, ordnungsgemäß zu ermitteln, fand ich persönlich etwas zu viel des Guten. Gut gefallen hat mir aber der Humor in diesem Krimi, da hab ich schon das ein oder andere Mal laut lachen müssen. Ich gebe daher diese Reihe noch nicht ganz auf, sondern werde auf jeden Fall noch den 2. Teil versuchen. Für Leute, die gerne Krimis mit einem Augenzwinkern mögen, ist „Föhnlage“ sicher keine schlechte Wahl.