Rezension

Krimi nach dem Lehrbuch

Schwarzer Lavendel - Remy Eyssen

Schwarzer Lavendel
von Remy Eyssen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dies ist das zweite Buch über den deutschen Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter, der in der Provence arbeitet, um den Tod seiner Freu zu vergessen. Auf einem Grundstück, das Ritter von seiner Tante erbt, wird die einbalsamierte Leiche einer jungen Frau entdeckt und dann verschwindet noch ein Mädchen.

Das Buch bietet viel Lokalkolorit aus der Provence und der Autor kennt sich mit Weingütern und den Macken der Mediziner aus. Auch ist die Geschichte gut lesbar geschrieben und liest sich flüssig. Außerdem sind die Personen sehr gut charakterisiert, besonders die Eitelkeiten der verschiedenen polizeilichen Instanzen.

Was mich allerdings massiv gestört hat ist, dass der Roman wie nach einem Lehrbuch für Krimiautoren aufgebaut ist. Man legt einige falsche Spuren und am Ende ist es der, der zwar schon in einer Nebenrolle am Anfang auftaucht, mit dem man aber nicht gerechnet hat. Das ist mir zu konstruiert und starr und die Spannung hält sich in Grenzen, wenn man das System durchschaut hat.

Auch erschließen sich einige Wendungen in der Geschichte nicht ganz. Warum taucht Frederic plötzlich mit einer Leiche auf? Da ist ein logischer Bruch in der Geschichte.

Insgesamt ein netter Sommerkrimi, den Fans der Provence sicher gern lesen werden.