Rezension

Krimi und ein bisschen Liebe – Sparks mal anders

Wenn du mich siehst
von Nicholas Sparks

Bewertet mit 3 Sternen

Erkenne die Liebe. Erkenne die Gefahr. Mitten auf einer einsamen nächtlichen Landstraße bleibt Marias Auto liegen. Ein Wagen hält, ein bedrohlich aussehender, muskelbepackter Mann steigt aus – und wechselt ihr freundlich den Reifen. Colin Hancock hat schon viele dumme Entscheidungen in seinem Leben getroffen und bitter dafür büßen müssen, eine Beziehung ist das Letzte, was er sucht. Doch so wenig Maria und Colin zusammenzupassen scheinen und so sehr sie sich auch dagegen wehren: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Aber ihnen droht größte Gefahr, denn ein finsteres Kapitel aus ihrer Vergangenheit holt Maria ein und lässt sie um ihr Leben fürchten. Werden die alten Dämonen alles zerstören, oder kann ihre Liebe Colin und Maria in der dunkelsten Stunde retten?

Meine Meinung zum Buch:

 

Colin ist attraktiv, studiert und möchte Lehrer werden, hat allerdings auch eine ganz schön bewegte Vergangenheit, mit der er dank herrlicher Ehrlichkeit nicht hinter dem Berg hält – auch nicht, als er Maria kennenlernt. Diese ist Anwältin, in ihrem Job aber so gar nicht glücklich, schließlich stellt ihr Chef, ein notorischer Frauenheld, ihr nach. Die erste Begegnung zwischen Maria und Colin legt den Grundstein für ihre Liebe, wobei nicht zuletzt Maria Schwester Serena eine entscheidende Rolle spielt. Doch es wäre nicht ein Sparks, wenn die Beziehung zwischen Maria und Colin einfach wäre. Stattdessen sind da Colins Vergangenheit, in die Maria zwar von Beginn an eingeweiht ist, die jedoch hin und wieder Schatten auf die Beziehung der beiden wirft, und ein Stalker, der es scheinbar auf Maria abgesehen hat.

 

Die Charaktere des Buches muss man durchweg gernhaben. Hervorzuheben sind dabei vor allem Serena, Maria jüngere Schwester und ihre quirligere Ausgabe, und Südstaaten-Schönheit Lily, die Freundin von Colins bestem Freund Evan, die zwar in allem, was sie tun und sagt, fast belehrend, aber eben auch eine echte Freundin ist, die das Herz am rechten Fleck trägt und bedingungslos hinter ihren Freunden steht.

 

Mein Fazit: Ich bin absoluter Sparks-Fan, wurde hier jedoch das erste Mal leicht enttäuscht. Denn „Wenn Du mich siehst“ ist mehr Krimi als Liebe und Drama. Die Liebesgeschichte um Colin und Maria ist zwar entscheidend für die weitere Entwicklung des Buches, bleibt ansonsten allerdings eher Nebensache. Richtiges Gefühl und Herzklopfen kommen leider nicht auf. Sparks Ausflug in die Krimiwelt ist letzten Endes durchaus gelungen und das Buch sicher eine nette Sommerlektüre, die sich dank Sparks gewohntem Schreibstil fast wie nebenbei lesen lässt, allerdings hat das Buch auch einige Längen. Der große Showdown am Ende entschädigt zwar ein wenig für diese Längen, ist allerdings auch nicht vollkommen überraschend. Daher ist „Wenn Du mich siehst“ nicht unbedingt als Einstiegsbuch ins Sparks-Universum zu empfehlen und für Spark-Fans wohl eher ein „Kann“ als ein „Muss“. Von mir gibt’s dafür 3 von 5 Sternen.