Rezension

Krimikomödie aus dem bayerischen Altötting

Fastenopfer - Anton Leiss-Huber

Fastenopfer
von Anton Leiss-Huber

Bewertet mit 4 Sternen

In Altötting steht zur österlichen Fastenzeit eine große Veränderung an: Die Tilly-Stiftung soll nach 379 Jahren aufgegeben werden, da das Stiftungsgeld schon seit Jahrzehnten aufgebraucht ist. Da wird der Verwalter dieser Stiftung ermordet aufgefunden. Kommissar Max Kramer soll die Hintergründe dieser Tat herausfinden. Doch gleichzeitig hat er auch privat einige Kämpfe zu führen: Er wird abgelenkt von der Staatsanwältin, die er nach einer durchzechten Nacht in seinem Bett vorfindet, und seine Jugendliebe Maria Evita ist zwar im Kloster, doch so ganz aufgegeben hat er sie noch nicht. Und auch sie wird bei den Ermittlungen eine Rolle spielen…

Schon allein die vorgegebenen Koordinaten dieses Buches lesen sich sehr erheiternd. Und mit viel mehr oder weniger verstecktem Witz schreibt Anton Leiss-Huber das gesamte Buch, ich habe immer wieder gegrinst oder lauthals losgelacht beim Lesen. Es ist somit ein Regionalkrimi, der vieles mit einem Augenzwinkern erzählt. Der Mordfall tritt auch mal in den Hintergrund, wenn es eine skurrile Situation auszuschmücken gilt. Dabei spielt der Autor gekonnt mit den Worten: Wenn der „Grantige Max“ zum „Grax“ wird und Max dann sofort seinen unterzuckerten Kollegen Fritz zum „Gritz“ tituliert, bleibt nicht wirklich ein Auge trocken. Die Sprache bringt zwar immer wieder einen leichten Dialekt hinein, der jedoch trotzdem gut zu verstehen ist. Zudem liest sich die Geschichte sehr flüssig, so dass die Seiten nur so dahinfliegen.

Man kann sich so richtig das vorösterliche Altötting vorstellen, in dem die Geschichte spielt, mit seinen unterschiedlichen Charakteren, die alle nicht ganz so „hasenrein“ sind, so eine kleine Schwachstelle hat doch jeder. Das Buch ist der zweite Band einer auf Erweiterung angelegten Krimireihe, doch da der Fall in sich abgeschlossen ist, muss man nicht zwingend den ersten Teil gelesen haben.
Eine leichte, spritzig-humorvolle Krimikomödie für zwischendurch, wenn’s mal nicht so anspruchsvoll sein muss.