Rezension

Kriminalistisches Kabarett vom Feinsten, göll!

Der letzte Sterz - Günther Pfeifer

Der letzte Sterz
von Günther Pfeifer

Bewertet mit 4 Sternen

Sterz war das Letzte, was der Mitteregger zu sich genommen hat, bevor er entmannt, ermordet und statt des Erzherzog Johanns auf einen Sockel gestellt wurde.
Hawelka und Schierhuber, zwei Waldviertler bei der Kriminalpolizei in Wien, werden in die Steiermark beordert, um diesen Mordfall zu lösen.

Kein Klischee aus dem ruralen Lebensraum, das der Autor nicht bedient: der ölige Landespolitiker, der nicht minder tranige Baumeister samt thailändischer Gattin, die Dorfschlampe mit vertrottelten Ehemann, der ewig linke Aufbegehrer und die kantigen Steirermen.

Die beiden Kieberer ermitteln bravourös. Hawelka denkt während Schierhuber lenkt, nämlich „den Benz“. Doch wenn nicht hinter jedem Mann auch eine gewaltige Portion Frauenpower, in Form des „Auskunftsbüros Berlakovic“, stehen würde, wären die beiden wortkargen Eigenbrötler ziemlich aufgeschmissen

Es ist kriminalistisches Kabarett vom Feinsten. Der Fall tritt beinahe in den Hintergrund. Doch nach etlichen Einheiten Bier und Jägermeister sowie einem gehörigen Showdown in einer verschneiten Hütte wird auch der Mord gelöst  und der Leser bestens unterhalten worden sein.