Rezension

Kriminalroman mit Längen

Der dunkle Grund des Sees - Stefanie Kasper

Der dunkle Grund des Sees
von Stefanie Kasper

Der Klappentext klang für mich so vielversprechend, dass ich sofort in die Welt am Forggensee eintauchen wollte. Dies ist bisher der dritte Roman den ich von der Autorin Stefanie Kasper gelesen habe. Der Kriminalroman spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal befinden wir uns in der Gegenwart (Im Jahr 2016) und einmal in der Vergangenheit (1954). Insgesamt ist das Buch in 40 Kapitel unterteil. Innerhalb der Zeitsprünge gibt es auch noch Erinnerungen. Ich hatte aufgrund dieser Zeitsprünge und den vielen Protagonisten und deren Verbindungen untereinander wirklich Probleme mit dem Buch und bin am Anfang trotz Spannung nicht wirklich warm geworden.
Die Thematik des Buches finde ich spitze und auch wichtig. Denn auch heute gibt es noch Menschen, die Aufgrund von wirtschaftlichen Gründen (Bau von Staudämmen oder Abbau von Braunkohle) ihre Heimat aufgeben müssen, welche dann dem Erdboden gleichgemacht werden. Siehe dieser Zeitungsartikel aus der WAZ von 2013: https://www.waz.de/region/rhein-und-ruhr/ein-ganzes-dorf-muss-dem-braunk.... Dieses Szenario ist also keinesfalls fiktiv. Das Buch blieb auch trotz der Probleme die ich hatte spannend und bis zum Schluss wollte ich nun die Lösung des Rätsels erfahren, daher kam ein Abbruch für mich nicht in Frage. Leider hatte das Buch auch einige Längen und hat mich als Leser wirklich herausgefordert am Ball zu bleiben. Das Ende war spannend und gut gemacht und absolut nicht vorhersehbar. So nun muss ich dieses Buch bewerten, was durch seine Thematik und einen langsamen Spannungsaufbau begeistert aber sich auch in die Länge zog und einen Schreibstil, wo ich mir teilweise dachte, im Jahre 2016 redet niemand so. Aber vielleicht ist das mein persönliches Empfinden. Und eine Szene im Buch, die ich persönlich so grausam fand, dass ich kurz davor war wirklich abzubrechen.

Fazit: Ein spannender seichter Kriminalroman mit einer wichtigen Thematik. Das ganze hin und her ist etwas verwirrend und fordert dem Leser einiges ab.