Rezension

Küchengeheimnisse

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens - J. Ryan Stradal

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens
von J. Ryan Stradal

Bewertet mit 3 Sternen

Eva hat es als Kind nicht leicht. Die Mutter fühlt sich in ihrer Rolle nicht wohl und verlässt Mann und Kind. Der Vater ist Koch und kümmert sich rührend um sein Kind. Es hätte eine schöne Kindheit werden können, aber leider stirbt er kurze Zeit später. Eva wächst bei Onkel und Tante auf und diese tun ihr Möglichstes. Geld ist nie viel da und doch fehlt es Eva an nichts. In der Schule läuft es nicht gut, sie wird gemobbt und die Lehrer unternehmen nichts. Da kommt zum ersten Mal Evas Geheimwaffe zum Einsatz. Mit ihrem Chiliöl verletzt sie zwei Jungs. Eva hat nur ihren Cousin und die Cousine als Freunde und doch ist sie schon in den Gaststätten bekannt und ihr Öl gefragt. Sie beginnt bald eine Lehre und mausert sich zur begnadeten Köchin. Am Ende gibt es lange Wartezeiten für ein Menü bei ihr.
Auch wenn Eva keine leiblichen Eltern mehr hat, hat sie doch immer Freunde um sich. Mal missgönnen ihr die Menschen den Erfolg, um dann umso neidischer zu sein. Eva hat sich ihre Familie am Ende selbst gesucht und gefunden. 
Ich war gespannt auf Evas Lebensgeschichte. Leider hat mir der Aufbau des Buches nicht gefallen. Gerade wenn ein Kapitel den Höhepunkt erreicht, wird es abgebrochen. Es kommen neue Personen hinzu und es ist weiter in der Zeit. Mich hat das im Lesefluss gestört. Evas Geschichte wird zwar weiter erzählt, aber für mich gab es einen Bruch. Die Schreibweise von J. Ryan Stradalist angenehm, flüssig und liest sich sehr schön. Die Beschreibungen sind anschaulich. Einige Erklärungen fand ich zu ausschweifend. Die Unterschiede bei Mais und wo, wer, welche Tomaten verkauft, interessieren mich doch nicht so. Auflockernd sind die Rezepte. Wenn schon über Köche geschrieben wird, passt das. Das Cover gefällt mir nicht so. Es hat zwar einen Bezug zum Buch, vermittelt aber einen falschen Eindruck.
Eine schöne Geschichte über Familie und Freunde und wer für uns wichtig ist. Aber der Aufbau störte mich.