Rezension

Künstliche Intelligenz – Schutz oder Bedrohung für die Menschheit!

Selbstkorrektur -

Selbstkorrektur
von Ume S. Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Der Schreibstil ist spannend und bildhaft, ohne zu reißerisch oder bewertend zu wirken. Man wird in eine Welt geschickt die auf den ersten Blick wie das Paradies erscheint – aber jedes Paradies hat seine Schlange, wie ich immer sage.

Das Cover ist in einem dunklen blau gehalten, man sieht wabenförmige Umrisse im Hintergrund davor DNA-Helix, Der Titel ist in Computerschrift gehalten und rundet das Gesamtbild stimmig ab. So passt das Cover gut zum Roman und der Handlung darin.

Fazit:

Die Autorin, die uns mit einem Debütroman überrascht der beim Lesen gar nicht so wirkt, eher schon wie jemand der schon einige Roman erfolgreich geschrieben hat.

Mit dem Thema ist sie super aktuell, wir überlassen immer mehr von unserem Leben den KIs, zum Teil offensichtlich, zum Teil vielleicht auch versteckt. Aber sind wir uns überhaupt im Klaren auf was wir uns einlassen? Auf Maschinen, die rationell denken können aber denen etwas fehlt Gefühl und damit auch einiges andere was damit zu tun hat.

Als erstes denkt man, was für eine wunderbare Welt: kein Hunger, keine Kriege, keine Gewalt – Gleichheit für alle! Und genau da liegt das Problem, was ist der Preis, denn die Menschen dafür zahlen oder bereit wären zu zahlen. Aufgabe der Freiheit, der Kreativität, dem Wachsen und neugierig sein auf Neues und Unbekanntes, Null Entwicklung auf allen Gebieten, speziell der Künste? Und gibt es nicht auch hier Verlierer, die außerhalb des Systems leben, keinen Nutzen haben, vielleicht sogar verfolgt und getötet werden?

Wir lernen als erstes Lys Deĵoro kennen, sie ist Wächterin der Gesundheits-KI Meneva und für deren Schutz zuständig. Sie kennt nur das System und das von frühster Jugend an. Warum sie dieser Arbeit nachgeht und die Hintergründe dazu erfährt man im Roman. Aber ihre friedvolle Welt gerät aus den Fugen als ihre Wächterkollegen ermordet werden und sie trotz des langen erhofften Urlaubs mit den Ermittlungen betraut wird. Und diese führen sie zu einem Hauptverdächtigen, Yu Kashida, von Beruf Schriftsteller. Er hat schon einige Roman die System Konform scheinen verfasst. Mit ihm zusammen beginnt eine Jagd, die nach der Wahrheit, die so anders zu sein scheint als die Realität widerspiegelt. 

Denn wer entscheidet über den Wert der Wahrheit, wenn sie den Tod bringt und die Lüge das Leben?

Mir haben die beiden Hauptprotagonisten gefallen, die eigentlich nichts gemeinsam zu scheinen haben und gegensätzlicher nicht sein könnten. Lys in absolut Systemtreue herangewachsen – obwohl ihr Zweifel kommen und sie sich nicht wohlfühlt (etwas, was sie gar nicht haben sollte – Gefühle), versucht sie dies mit Pillen in den Griff bekommen zu können.

Yu dagegen nutzt seine Romane für versteckte Botschaften und rebelliert so gegen das System, was ihn zu einer Zielscheibe macht. Zusammen entdecken sie Hintergründe, Geheimnisse und mehr.

Für mich ein gelungener Roman Mix der sowohl mit dystopischen als auch Science-Fiction Elementen aufwartet. Spannend, schonungslos und realitätsnah führt er uns eine Welt vor Augen in den mächtige KIs (nur diese?) das Leben der Menschen in all seinen Facetten beherrscht. Sie legt sowohl positive Seiten offen (kein Krieg, Gewalt, Hunger) als auch die negativen Seiten (keine Freiheit, Kreativität, usw.). Willst du, in so einer Welt leben? Ohne Freiheit und ohne eine Wahl zu haben? Der Roman macht nachdenklich und fasziniert zu gleich. Eine mögliche Warnung vor Gefahren oder Realität die kommt?

Von mir 5 Sterne für diesen Auftaktband der Dilogie der in Band 2 Selbstzerstörung weitergeführt wird.