Rezension

Kunst und Fälscher

Das letzte Bild der Sara de Vos - Dominic Smith

Das letzte Bild der Sara de Vos
von Dominic Smith

Bewertet mit 3 Sternen

Sara de Vos ist eine holländische Malerin, die 1631 als erste Frau in die holländische Meistergilde aufgenommen wird. 300 Jahre danach ist Marty de Groot, Anwalt und reicher Erbe, im Besitz eines ihrer Bilder. Erst spät merkt er, dass ausgerechnet dieses Bild irgendwann gegen eine geniale Fälschung ausgetauscht wurde. Und dann ist da noch Ellie Shipley, eine Kunststudentin, die sich darauf spezialisiert hat, Gemälde zu restaurieren; sie ist eine Frau, die auch hervorragend alte Maler nachahmen kann. Über 40 Jahre später kommt alles zusammen - Bilder von Sara de Vos, Marty und auch Ellie, ausgerechnet in Australien bei einer Kunstausstellung. Dabei stellt sich heraus, dass es fast nie um das Bild oder die Fälschung ging, sondern um Gefühle und das Leben.

Dieses Buch wird auf drei Zeitebenen erzählt, mit jeweils dem Fokus auf einem anderen Protagonisten. 1631 geht es um die Geschichte der Sara und der Entstehung ihres Bildes "Am Saum eines Waldes". Sara steht dabei stellvertretend für die wenigen echten historisch belegten Malerinnen, die in die Meistergilde aufgenommen wurden. 1957 wird die Geschichte von Marty erzählt, den ich bis zum Schluss nicht fassen konnte, zu widersprüchlich waren mir die Beschreibungen des Mannes. Und 2000 geht es um Ellie, die rückblickend über ihr Leben und Tun berichtet. Grundsätzlich fand ich dabei interessant, was über Kunst und Fälschung erzählt wurde, ich hatte nur überhaupt keinen Bezug zu den Hauptpersonen. Es war, als würde das ganze Buch aus einer Distanz erzählt werden, als würde ich einen Kinofilm sehen, in den mich meine Mutter widerstrebend geschleift hat, der sich zwar als spannender als erwartet herausstellt, aber nicht eindringlich genug, um wirklich nachzuhallen.