Rezension

Kurs Bermuda-Dreieck

Code Genesis - Sie werden dich finden - Andreas Gruber

Code Genesis - Sie werden dich finden
von Andreas Gruber

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Eine gnadenlose Jagd rund um den Globus

Terry West (14) ist auf den Weltmeeren aufgewachsen, an Bord des Forschungs-U-Boots Kopernikus. Die Crew: Frettchen Charlie, Terrys Onkel Simon, ihr nerdiger Cousin Ethan sowie Simons treuer Assistent, Ex-Sträfling Johann. Ein Zwischenstopp in Miami, bei dem Terry das Haus ihrer Kindheit aufsucht, in dem sie seit dem mysteriösen Tod ihrer Mutter nicht mehr war, endet böse: Plötzlich wird Terry polizeilich gesucht und ihr Onkel des Mordes bezichtigt. Auf der Flucht über New York und die Niagara-Fälle bis ins Bermuda-Dreieck wird ihnen klar, dass sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun haben. Jemandem, der sie überall aufspürt – wo immer sie sind …

 

Rezension:

Seit dem Tod ihrer Mutter vor 10 Jahren lebt die 14-jährige Terry bei ihrem Onkel. Und der lebt auf einen U-Boot. Terrys Kindheit verlief also – genau wie die ihres Cousins – nicht gerade normal. Beider ‚Lehrer‘ war immer Johann, die rechte Hand des Onkels beziehungsweise Vaters. Als Terry jedoch nach all den Jahren die Gelegenheit nutzt, sich das alte Haus ihrer Mutter anzusehen, gerät sie in das Visier eines mächtigen Konzerns, der offensichtlich hinter den Forschungsarbeiten ihrer Mutter her ist. Allerdings wissen weder Terry noch ihr Onkel, woran genau die Mutter damals eigentlich geforscht hat. Doch der Konzern kennt auf der Suche nach Antworten keine Skrupel.

Andreas Grubers „Code Genesis“-Reihe kann man wohl am treffendsten als Jugend-Thriller beschreiben. Schon im Prolog wird die junge Protagonistin mit Wahrheitsserum und Elektroschocker bedroht. Die wirklichen Zusammenhänge bleiben sowohl für die Protagonisten als auch den Leser lange im Verborgenen. Selbst am Ende dieses Bandes kann man das Geheimnis höchstens annähernd als durchschaubar beschreiben. Im Auftakt einer Trilogie ist das natürlich auch kaum anders zu erwarten. Auf eine Antwort auf die Frage, welcher Art die Forschungsergebnisse sind, die der Konzernchefin diesen Aufwand wert sind, muss man zwangsläufig bis zur Fortsetzung, eventuell sogar bis Band 3 warten.

Was allerdings – speziell auch in gefährlichen Situationen – etwas kurz kommt, sind Emotionen. Echte Angst oder gar Panik nimmt man der jungen Protagonistin nicht einmal in Szenen ab, in denen sie gefoltert wird. Auch die Logik wird in manchen Punkten etwas strapaziert. Wieso lässt der Konzern 10 Jahre (!) lang eine Fake-Familie in einem Haus wohnen, in dem doch offensichtlich nichts zu finden war? Nur in der Hoffnung, dass eines Tages wirklich die Tochter auftaucht (wie dann auch wirklich geschehen), die zum Zeitpunk des Todes der Mutter erst 4 Jahre alt war? Das wirkt auf mich nicht besonders glaubwürdig.

Der Autor erzählt seine Geschichte sehr routiniert. Während des Großteils der Handlung lässt er seine Hauptprotagonistin die Geschehnisse in der 1. Person berichten. Lediglich in Szenen, in denen Terry nicht anwesend ist, übernimmt ein Erzähler die Aufgabe, dem Leser die Entwicklungen in der 3. Person näherzubringen. Auf diese Weise entsteht eine spannende Story, die trotz gewisser Schwächen auf die weitere Entwicklung neugierig macht.

 

Fazit:

Ein spannender, gut geschriebener Jugend-Thriller, der von der logischen Seite allerdings ein paar Schwächen aufweist.

 

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