Rezension

Kurs Mahlstrom

Keine Helden - Piraten des Mahlstroms - Nils Krebber

Keine Helden - Piraten des Mahlstroms
von Nils Krebber

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Eberhart Brettschneider ist Händler, Abenteurer und Entdecker – wenn man ihm glauben möchte.

Tatsächlich jedoch ist er einer der erfolgreichsten Betrüger Kammerbads. Gemeinsam mit seiner Partnerin Aurelia schwindelt er sich durch die Straßen seiner Heimatstadt.

Als Eberhart glaubt, den großen Coup gefunden zu haben, geraten die beiden durch eine Intrige mitten in die Suche nach dem Schatz des Schreckenskapitäns. Durch Piraterie und Hexerei werden sie bis in die Tiefen des Mahlstroms getrieben, wo Eberhart Sturmgeborene, Magier, Totenbeschwörer und die Götter selbst hereinlegen muss, um zu überleben.

Aber was soll schon passieren?

Das fantastische Debüt von Nils Krebber – eine abenteuerliche Jagd nach dem Schatz des Schreckenskapitäns.

 

Rezension:

Eberhard und Aurelia leben von Betrügereien. Als sie jedoch eine Gräfin betrügen wollen, dreht diese den Spieß um und ‚überzeugt‘ das Betrüger-Duo, ihr beim Heben des Schatzes des berüchtigten Schreckenskapitäns, der sich als ihr eigener Vorfahr entpuppt, zu helfen. Eberhard und Aurelia ahnen nicht, worauf sie sich einlassen und woraus dieser Schatz wirklich besteht. Erst im Laufe des Abenteuers begreifen sie, dass sie es mit jeder Menge übernatürlicher Kreaturen und Unmassen an Untoten zu tun bekommen. Die wahren Pläne der Gräfin schockieren sogar die beiden erfahrenen Betrüger.

Nils Krebbers Fantasy-Abenteuer entführt den Leser in eine mittelalterlich geprägte Fantasy-Welt. Auch wenn die einzelnen Elemente wie Nekromanten und Untote natürlich keine Neuerfindungen sind, verlässt der Autor doch die ausgetretenen Pfade, auf denen diese in anderen Büchern meist agieren. Während sowohl der Beginn der Handlung mit der Vorstellung der Protagonisten wie auch das grandiose Finale sehr interessant und (speziell letzteres) fesselnd sind, gibt es im Mittelteil des Buches leider einige Durchhänger. Hier würde eine leichte Straffung des Geschehens nichts schaden.

Nicht unerwähnt darf hier allerdings die nicht gerade glückliche Wahl des Titels bleiben. Wieso sich Autor und/oder Verlag (Amrûn) für „Kleine Helden“ entschieden haben, ist mir ein Rätsel. Bei diesem Titel denkt wohl jeder spontan an ein Kinderbuch. Selbst für ein Jugendbuch beziehungsweise ein Buch über jugendliche Protagonisten wäre er schon unpassend. Hier sind aber alle Prota- und Antagonisten Erwachsene, die das Jugendalter schon einige Jahre hinter sich gelassen haben. Auch aus der Handlung ergibt sich keine Begründung für diesen irritierenden Titel. Falls dieser als Wortspiel mit dem Begriff „Große Helden“ gemeint ist, kann man das wohl kaum als gelungen interpretieren.

Von den Schwächen im Mittelteil abgesehen, ist dem Autor ein gut lesbares Buch mit einigen neuen Ideen gelungen, das Genre-Fans durchaus gefallen kann.

 

Fazit:

Nicht vom irreleitenden Titel täuschen lassen! Dieses Fantasy-Abenteuer richtet sich an erwachsene Leser.

 

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Kommentare

Elenas-ZeilenZauber klugscheißerte am 26. Juni 2019 um 07:50

Moin, der Titel lautet "Keine Helden", nicht "Kleine Helden". Also ist die Nähe zu einem Kinderbuch nicht nachvollziehbar.