Rezension

Kurz, aber dennoch bedeutungsschwer

Schuldfrage - S. B. Sasori

Schuldfrage
von S. B. Sasori

Bewertet mit 4 Sternen

Seit einer schwerwiegenden Erfahrung aus seiner Kindheit leidet der junge Cedric an Angstzuständen, vor allem wenn die Dunkelheit über ihn hereinbricht. Nur sein Freund kann ihm dann helfen die Situation zu meistern, auch wenn dieser nicht weiß woher seine Probleme kommen.

Niemals wird der Landstreicher Mika vergessen, was vor so vielen Jahren geschehen ist. Die Schuld lastet auf ihm und erscheint ihn erdrücken zu wollen. Hilfe findet er bei einer älteren Frau, die ihn in ihrem Haus duldet und unterstützt.

Alles hängt irgendwie zusammen und als Mika zufällig Cedric begegnet, stürzt seine Mauer ein, die er errichtet hat um mit der Schuld leben zu können und ihm wird seine Tat abermals bewusst...

Obwohl die Geschichte sehr kurz und strukturell einfach gehalten ist, sind mir Cedric und Mika sofort ans Herz gewachsen. Man lernt einige Seiten an ihnen kennen und kann eine Entwicklung ausmachen. Die Zerrissenheit zwischen Schuld und dem Wunsch nach Vergebung macht Mika sehr menschlich, trotz seiner Tat, und ihren Konsequenzen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Cedric tut einem einfach nur leid. Er ist ebenso gefangen zwischen seinen Gefühlen, die er nie verarbeiten konnte. Es geht hierbei um ein ernstes Thema, welches meiner Meinung nach allerdings nicht ausreichend ausgearbeitet wurde, was dem Buch aber keinen Abbruch tut. Denn trotz Kürze sind die Szenen bedeutungsschwer und bleiben im Kopf, da sie sehr emotional und authentisch geschrieben sind und einen sofort einnehmen.

Ein emotionales, bedrückendes Buch, das ein schwieriges Thema interessant und überzeugend darstellt, sofern das bei einer Kurzgeschichte möglich ist.