Kurz und gut

Broken House - Düstere Ahnung
von Gillian Flynn

Bewertet mit 4 Sternen

Da habe ich gerade einen Monat ohne Büchershopping überstanden – der kürzeste des Jahres übriges, aber hey... - und dann läuft mir direkt Gillian Flynns Broken House über den Weg. Was soll ich machen? Ich mag Gillian Flynn. Also habe ich gleich zugeschlagen und es auf der Bahnfahrt nach Hause fast schon ausgelesen.

Um die nur knapp 60 Seiten lange Geschichte würdigen zu können, würde ich das Buch definitiv eher Fans empfehlen. Broken House könnte der Prolog zu einen coolen Thriller sein. Aber auch für sich genommen, hat mir die Geschichte gut gefallen. Ich spreche mit Absicht von „Geschichte“ und „Prolog“ weil das Buch doch sehr kurz ist. In 20 bis 30 Minuten kann man sie getrost durchgelesen haben. Und ich kann verstehen, wenn sich der eine oder andere über diese Kürze ärgert. Noch eine kleine Warnung: Es folgt mein Lieblingssatz aus dem Buch. Wem Inhalt oder Ausdrucksweise nicht zusagt, der sollte eher die Finger von Flynn lassen...

„Ich meine, ich wäre schon lieber Bibliothekarin, aber dann würde ich mir Sorgen um die Sicherheit meines Jobs machen. Bücher könnten aussterben, aber Penisse gibt es immer.“
S. 12/13

Mir hat es, wie gesagt, gefallen. Für zwischendurch und zum abschalten war es genau das Richtige! Ein bisschen gruseliger Schauerroman, ein bisschen Psychokrimi und ein typisch Flynnscher Frauencharakter ergeben eine unterhaltsame Mischung. Die Charaktere waren alle interessant und ich hätte durchaus noch mehr über sie lesen mögen. Besonders diese immer etwas rotzigen, einzelgängerischen und düsteren Frauencharaktere mag ich bei Flynn sehr gerne. Ich habe geschmunzelt, ich habe mich gegruselt und ich wurde überrascht. Was kann ich von 61 Seiten mehr erwarten?