Rezension

kurzes Lesevergnügen

Kaschmirgefühl - Bernhard Aichner

Kaschmirgefühl
von Bernhard Aichner

Kurze Inhaltszusammenfassung:

Gottlieb lebt alleine in der Wohnung seiner verstorbenen Eltern in seinem ehemaligen Kinderzimmer. Seinen Job als Pfleger in einem Hospiz hat er aufgegeben, weil er das tägliche Sterben nicht mehr ertragen konnte und ansonsten hat er auch kaum soziale Kontakte. Aus Einsamkeit ruft er bei einer Sexhotline an um zu Reden. Marie am anderen Ende der Leitung kann zuerst auch nicht verstehen, dass Gottlieb so viel Geld für Reden ausgeben will, aber schon bald führen sie intensive und anregende Gespräche und telefonieren die gesamte Nacht durch.

 

Meine Meinung zum Buch:

Das Cover und den Titel finde ich sehr originell und weltklasse! Der Roman war für meinen Geschmack zu kurz um in die Tiefe zu gehen, es war eher eine Kurzgeschichte in Dialogform. Gottlieb und Marie telefonieren eine Nacht miteinander, lügen was das Zeug hält, revidieren ihre Geschichten wieder und beginnen nach mehreren Unterbrechungen wieder von vorne. Dass es sich zu diesem Zeitpunkt schon um Liebe handelt, würde ich nicht behaupten. Die beiden führen ein Telefonat, verstehen sich gut und finden sich sympathisch, alles weitere wird sich zeigen. Leider konnte aufgrund der Textform (Dialog) und aufgrund der Kürze nicht näher darauf eingegangen werden und auch die Charaktere von Gottlieb und Marie bleiben noch relativ oberflächlich. Ich hätte mir eine längere, intensivere Geschichte vorgestellt und auch mehr Informationen über das Leben von Gottlieb und Marie. Ich muss auch gestehen, dass ich die 188 Seiten mit vielen leeren Seiten dazwischen und spärlich Text in etwa einer halben Stunde gelesen habe und für dieses „kurze“ Lesevergnügen finde ich den Preis recht stolz.

 

Mein Fazit:

Wer eine romantische Liebesgeschichte erwartet, wird eher enttäuscht sein. Zwischen Gottlieb und Marie bahnt sich eher eine zarte, humorvolle Beziehung an.