Rezension

Kurzgeschichten, die aufwühlen…

Verloren -

Verloren
von Jillian Black

Bewertet mit 5 Sternen

Geschichten vom Leben und vom Tod

Zehn Geschichten, die vom Leben und vom Tod handeln: Die kreischende ältere Mutter, die ihre Tochter terrorisiert (kenne nur einen Vater, der seine Töchter so terrorisiert), der fremdgehende Vater und dem Faustschlag des Sohnes (sollte wohl ein Sohn oder eine Tochter öfters mal machen…), ein gewalttätiger Ehemann – leider ein schlimme Realität -, doch dann die Wende, als die Ehefrau flüchtet und doch dem Mann wieder in die Hand fällt. Diese Geschichten sind mitten aus dem Leben und es dürften sich einige in den Geschichten wiedererkennen.
Sehr gut, dass sich die Autorin, die unter dem Pseudonym Jillian Black veröffentlicht mit dem Thema Tod und Sterben beschäftigt. In den westlichen Ländern oder Industrienationen wird der Tod ziemlich negiert, er existiert kaum bis zu dem Moment, wo es dann passiert. In früheren Zeiten gehörten Leben und Tod vielmehr zueinander (man erinnere sich an z.B. 13. Jahrhundert, wo Kirchhöfe in den Städten in den Dörfern existierten und die Toten in der Nähe der Lebenden beerdigt wurden… in Irland gibt es die Totenwache, wo Familie und Freunde die ganze Nacht um den Toten sitzen und aus seinem  ihrem Leben berichten… lachen trinken und auf das ewige Heil des Verstorbenen anstoßen. In Mexiko wird jedes Tag der Tag der Todes zelebriert...nur in Deutschland haben wir leider diese Kultur verloren… und das macht den Tod so gespenstig…heute sind es nur noch Grufties, die schwarzgekleidet sich auf Friedhöfen rumtreiben und die als bizarr gelten…

Die Geschichten sind sehr mitfühlend beschrieben, den Schmerz und Pein mancher bekommt man durch Gänsehaut mit.
Die Autorin weiß Gefühle zu beschreiben. Eine ganz klare Empfehlung zum Weiterschreiben!