Rezension

Kurzgeschichten oder Roman? Autobiografie oder Fiktion?

So bin ich nicht
von Anneliese Mackintosh

Bewertet mit 4 Sternen

Ein ganz außergewöhnliches Buch. Das merkt man schon daran, dass sich das Buch nicht leicht einordnen lässt. Ist es eine Autobiographie oder Fiktion? Sind es Kurzgeschichten oder ein Roman? Irgendwie hat es von allem etwas. Obwohl man tatsächlich die Kurzgeschichten querbeet durcheinander lesen kann und sie gar nicht der Reihe nach lesen muss, ergeben die Geschichten zusammen einen Roman. In den Geschichten lässt sich definitiv ein roter Faden erkennen.
Protagonistin ist Greta, die in den Geschichten mit allerhand zu kämpfen hat: Tod ihres geliebten Vaters, Trauerbewältigung, Alkoholismus, Depression, Borderline, Beziehungen und anderen Dingen, die ich hier nicht erwähnen möchte. Zudem kommt in diesem Buch viel Sex vor.
Da ich schon ähnliche Bücher zu dieser Thematik gelesen habe, konnte mich das Buch nicht gerade schockieren, obwohl ich weiß, dass das Buch wahrscheinlich viele Leser schockiert. Hier geht es nun mal auch um die dunklen Seiten des Lebens. Die Autorin Anneliese Mackintosh hat aber ein sehr gutes Sprachgespühr und schafft es genau die richtigen Worte zu finden, sodass die Dinge die sie beschreibt sehr anschaulich waren. Und so konnte mich das Buch vielleicht nicht schockieren, dafür hat es mich aber sehr berührt. Sprachlich war Mackintosh für mich auch eine Inspiration, ihr Buch zu Lesen wahrer Genuss. Auch wenn es absurd klingen mag hier von Lesegenuss oder Lesefreude zu sprechen, denn das Buch ist vom Ton her eher düster. Aber hinter all der Dunkelheit hat es die Autorin geschafft hier und da ein paar Lücken zu lassen, wo etwas Hoffnungsschimmer durchleuchten kann.