Rezension

KurzRezi: Emotional gestörte Frau sucht einen Mann der auch mal härter durchgreifen kann

Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht - Samantha Young

Dublin Street - Gefährliche Sehnsucht
von Samantha Young

Der Inhalt...

Seit Jocelyn bei einem Unfall ihre gesamte Familie verloren hat, lässt sie niemanden so richtig an sich heran. Somit ist sie auch mehr als vorsichtig, als sie den Bruder ihrer neuen Mitbewohnerin Ellie kennenlernt: Braden Carmichael. Jung, sexy, erfolgreich – und sichtlich an ihr interessiert. Es funkt gewaltig zwischen ihnen, doch Joss (wie Jocelyn gerne genannt wird) bleibt standhaft: Mehr als Sex wird es nicht geben. Und so lassen sich die Zwei aufeinander ein und merken immer schneller, dass da mehr zwischen ihnen ist, als anfänglich gedacht. Und vor allem Jocelyn hat mit ihren Dämonen zu kämpfen...

Meine Meinung...

Anfangs fing es nicht schlecht an. Ich mochte Joss: Sie war stark, selbstbewusst und unabhängig. Solche Charaktere mag ich ja besonders gerne. Doch trotzdem hatte sie auch diese verschlossene Art an sich, die es ihr erschwerte, Menschen an sich heranzulassen. Bei Rhian und ihr hab ich mich mehrfach gefragt, ob das überhaupt Freundschaft ist/war, so wenig wie sie voneinander wussten?! Spätestens als Braden aufs Tableau tritt, wird die sonst so standhafte Joss zu einer formlosen Masse. Ihr Verhalten war wahnsinnig sprunghaft und nervig. Ein Hin und Her ihrer Gefühle – Eigentlich mochte sie Braden, aber uneigentlich war er ein arroganter Arsch und benahm sich wie ein Höhlenmensch. Eigentlich fand sie ihn total nervig und weit weniger attraktiv, als er selbst dachte, aber uneigentlich bekam sie jedes Mal harte Nippel wenn sie ihn nur sah. Und dabei war es egal ob er einen Anzug, T-shirt, oder einen Kartoffelsack trug. (Vielleicht lag es aber auch einfach nur an dem „kalten Luftzug“, der ungefähr alle zehn Seiten erwähnt wurde und dafür sorgte, dass ihre „Nippel hervorlugten“.)

Zu Braden kann man eigentlich nur eins sagen: Typisches Klischee auf zwei Beinen! So wie einfach alle Kerle in solchen Büchern, war er natürlich waaaahnsinnig sexy und waaaahnsinnig erfolgreich und – hab ich schon waaaahnsinnig sexy gesagt? Joss war ihm schon ab der ersten Minute verfallen, auch wenn sie sich innerlich immens dagegen sträubte. Braden bewachte Joss, wie ein Löwe seine Beute; niemand durfte sie ansehen oder – Gott bewahre – anfassen. Allenfalls mussten auch mal die Fäuste fliegen.Völlig normal, denn alle ansatzweise männliche Wesen in dem Buch hier benahmen sich wie testosterongesteuerte Vollpfosten mit dezentem Aggressionsproblem. Und die Frauen fanden diese „Höhlenmenschen“ natürlich ganz ganz schrecklich, standen aber dann doch wieder wie verliebte Groupies am Rand. Joss was da echt ein unverbesserlicher Fall: Regte sich jedes Mal über Braden und seine ruppige Art auf, verlor bei dessen Gehabe aber immer wieder völlig die Selbstbeherrschung... Aber ein Glück für ihn, dass sie ja so auf Höhlenmensch-Sex steht. Jaja, so kann man sich das auch einreden... Bradens „Du- gehörst-mir-und-niemand-darf-dich-anfassen“-Getue ging mir nach der Zeit mächtig auf die Nerven. Das, und sein ständiges Babe-Gesäusel. Sätze wie „Jocelyn, du bist so was von feucht, Babe“ wurden für mich zum Ende hin echt zur Tortur .

Wie ich trotzdem auf eine 3 Sterne-Bewertung komme? Ja, das ist eine gute Frage... Ein Lichtblick war definitiv Ellie und ihre positive Lebenseinstellung, mit der sie einen deutlichen Gegenpol zu Joss bildete. Die Freundschaft zwischen den beiden hat mir gut gefallen. Auch fand ich die Entwicklung der Geschichte durchaus gelungen. Zwar war das Ende wenig überraschend und ziiiiemlich kitschig; den Verlauf fand ich aber trotzdem sehr gelungen. Und auch wenn mich die beiden Hauptcharaktere schier in den Wahnsinn getrieben haben, komme ich nicht umhin zu sagen, dass mich die zwei und ihr Zusammenspiel in den Bann gezogen haben. Zudem waren die Sex-Szenen zwischen den beiden sehr ästhetisch und ansehnlich beschrieben.

Das Fazit...

Für Fans dieses Genre definitiv empfehlenswert, mich konnte es nur mäßig begeistern. Die Sex-Szenen waren heiß – die Charaktere weniger. Insgesamt mittelmäßig. Trotzdem werde ich den nächsten Teilen noch eine Chance geben.