Rezension

KurzRezi: Flop des Jahres 2016

Küsse wie Schneeflocken - Joanna Wolfe

Küsse wie Schneeflocken
von Joanna Wolfe

Der Inhalt...

Cheryl ist überglücklich sich den Ferienjob als Hundeschlitten-Guide an Land gezogen zu haben! Schade, dass sie kurz vor ihrer Abfahrt den süßen Rick kennenlernt. Die beiden kommen sich näher, doch auch er ist nur auf der Durchreise. Doch das Schicksal hat einen Plan – während eines Schneesturms in den Ogilvie Mountains stecken die beiden in einer abgelegenen Blockhütte fest und lernen sich so besser kennen. Und auch wenn sie eigentlich die Nase voll von Jungs hat, geraten ihre Prinzipien ins Wanken...

Meine Meinung...

Ich glaube ich habe mich bis jetzt noch nie so sehr bei einer Lektüre gelangweilt. Und ich glaube, bis jetzt war es mir auch noch nie so egal, was mit den Hauptprotagonisten einer Geschichte passiert. Es hätte auch ein Yeti oder ein Eisbär kommen und sie auffressen können – wäre mir egal gewesen :D Meine Güte... Cheryl ist echt eine nervige Alte gewesen. Schon alleine, dass sie auf den ersten 20 Seiten gefühlt 400-mal an Andy, ihren Ex-Freund, gedacht hat, hätte mir doch zu Denken geben müssen... „Wie konnte sie nur auf ihn reinfallen“, „Er ist so ein Fiesling“, „Er ist so ein schrecklicher Frauenheld“... Buhu. Ich glaube schon ab da wollte ich ihr Gesicht in den Schnee drücken, damit sie endlich die Klappe hält. Ein Gutes hat die Geschichte aber auf jeden Fall! Ich konnte meine Gewaltfantasien ausleben xD (das ist Ironie, Leute. Soooo verrückt bin ich nun auch nicht) Ein Glück ja, dass sie Rick trifft. Sie sieht ihn, ist sofort Feuer und Flamme und ab da ist Andy (welcher Andy?) vergessen. Ab da, ist Rick ihre Nummer eins. Was er wohl gerade machte? Wo er wohl gerade war? Ob er auch an sie dachte? *kotzwürg* Cheryl war regelrecht versessen von unserem kleinen Justin Bieber – hab ich nicht erwähnt, dass er Mu-Mu-Musiker ist? Ja, er kann Gitarre spielen und singt ein herzzerreißendes Lied mit dem Titel „Snowflake kisses“, das er natürlich - alle gut festhalten jetzt wird’s schmalzig - nur für Cheryl geschrieben hat. Denn auch er kann wie ein Stalker nicht mehr die Augen von ihr lassen und konnte, seit seiner Abfahrt aus dem kleinen Kaff in dem Cheryl wohnte, an nichts anderes mehr denken, als an sie. Und das obwohl sie sich erst seit einer knappen Woche kannten und genau 5 Sätze miteinander gesprochen hatten. Total normal! Auch die übrigen Charaktere können durch Einfallsreichtum absolut punkten: Eine ständig eifersüchtige beste Freundin, ein unverbesserlicher Frauenheld (plus ein verbesserlicher Frauenheld, der Reue zeigt), und dann hätten wie noch eine Krebskranke. Fehlt da noch was? Mal überlegen. Wie bekommt man denn da noch den Schnee rein, damit es offiziell ein Winterroman ist...? Ach ich hab's! Wir lassen die ganze Seifenoper in Alaska spielen, noch ein paar knuffige Huskys dazu (die im übrigen noch das beste an der Geschichte waren) und fertig ist die Laube! Jetzt mal im Ernst: Ich erwarte keine herausragende Geschichte mit grandiosen und neuartigen Ideen, aber das hier?! Das war einfach nur grottig: Ein riesengroßer Sch***haufen voll von Klischees und Missverständnissen, dämlichste Charaktere zum schämen und ein mieser Schreibstil der auch noch sein übriges tut. Hab ich übrigens erwähnt, dass Cheryl permanent Selbstgespräche führt? Nein? Tja. Macht sie auch nicht gerade sympathischer. *hüstel* Das beste war eh noch die Reaktion der „besorgten“ Eltern, als Cheryl ihn eröffnete, dass sie am nächsten Tag in den hohen Norden fahren und als Hundeschlitten-Guide mit ihren Huskys arbeiten würde. Die zwei nur: „Mensch, Cheryl, dass hättest du uns auch früher sagen können! Jetzt hab ich zur Feier des Tages nur ein paar Elchsteaks da.“ Jaja. Das sind besorgte Eltern in Alaska.

Das Fazit...

Nur ein Wort: Grottig. Null Stimmung. Null Atmosphäre. Langweilig.