Rezension

Kurzweilig

Inselkiller. Ostfrieslandkrimi - Nick Stein

Inselkiller. Ostfrieslandkrimi
von Nick Stein

Bewertet mit 4 Sternen

Auf Langeoog wird ein Liebespaar ermordet. Lukas Jansen, derzeit in Elternteilzeit, übernimmt vertretungsweise, doch schließlich muss er den Fall wieder abgeben. Auch auf Lukas' Schreibtisch, dessen eigenes Einsatzgebiet Umweltverbrechen sind, landen neue Fälle, von denen einer internationale Ermittlungen nach sich zieht. Doch auch der Langeooger Fall kommt wieder zu ihm zurück.

Bisher hatte ich noch keinen Band der Reihe (dies ist Band 4) gelesen, das stört aber nicht weiter, d. h., man kann ruhig mit diesem Band starten, ohne Verständnisprobleme zu haben. Wie immer ist es aber wahrscheinlich schöner, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Da ich Langeoog kenne, fühlte ich mich schnell wie zu Hause und habe manches wiedererkannt. Allerdings spielt nur ein Teil der Handlung auf der Insel, Lukas Jansen wird sogar seinen ersten Langstreckenflug hinter sich bringen, wohin es ihn verschlägt, werde ich hier nicht verraten, aber ich war schon erstaunt, damit hätte ich nicht gerechnet – da erwartet man einen schönen Regionalkrimi und auf einmal wird es international – was mich, das muss ich dazu sagen, nicht gestört hat.

Lukas Jansen, den der Autor die Geschichte selbst in Ich-Form erzählen lässt, ist ein noch junger Beamter, der eine entsprechende, für mich manchmal etwas zu schnoddrige Sprache hat, aber daran gewöhnt man sich. Wirklich gut gefallen hat mir, mit welcher Selbstverständlichkeit er seine Familienpflichten übernimmt, das machte ihn direkt sympathisch. Sympathisch ist natürlich auch sein Einsatz für die Umwelt, der nicht nur Beruf sondern auch Berufung scheint. Nur der Grund, warum er sich eine Zeit lang aus dem Familienleben ausklinken muss, scheint mir ein bisschen an den Haaren herbeigezogen …

Auch die weiteren Charaktere sind Nick Stein gut gelungen, es sind Typen mit Wiedererkennungswert. Einen großen Part nehmen die Örtlichkeiten, die man sich sehr gut vorstellen kann, ein, die Landschaft, aber z. B. auch eine Hühnerfarm (ich hatte direkt einen Hauch des „Odeurs“ in der Nase …).

Der Erzählstil ist hin und wieder etwas holprig, der Roman liest sich aber flüssig und kurzweilig. Schön auch, dass man miträtseln kann. Die Auflösungen der verschiedenen Fälle sind gelungen, so dass man den Roman zufrieden beenden kann. Mir hat er auch durchaus Lust auf weitere Fälle mit Lukas Jansen gemacht.

Ein Regionalkrimi, der den Leser mit in die weite Welt nimmt, ein junger Ermittler mit Familiensinn und Liebe zur Heimat, und interessante Fälle – ich hatte unterhaltsame Lesestunden und empfehle den Roman gerne weiter.