Rezension

Kurzweilig und unheimlich ​

Der Ozean am Ende der Straße - Neil Gaiman

Der Ozean am Ende der Straße
von Neil Gaiman

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzweilig, unheimlich mit authentischer junger Hauptfigur und dennoch für alle Altersgruppe geeignet ​

„Der Ozean am Ende der Straße“ verzauberte mich auf den ersten Blick durch das wunderschöne blaue Cover, das märchenhaft und magisch angehaucht ist, obwohl es sich nicht um eine Zeichnung sondern um eine Fotomontage handelt.

Märchenhaft, magisch und mysteriös mutet auch die Handlung an. Wenn man Neil Gaiman als Autor kennt, rechnet man von Anfang an mit einem Fantasy-Roman, doch die ersten Seiten über lässt einen der Roman geschickt darüber im Unklaren, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird.
Das Buch scheint in der realen Welt zu spielen, enthält jedoch Fantasyelemente, die nicht allen Figuren bekannt sind. Im Gegensatz zu vielen anderen „Urban Fantasy“-Romanen werden diese Elemente von der Hauptfigur, die damit konfrontiert wird, jedoch nicht besonders verwundert aufgenommen oder hinterfragt - möglicherweise, weil er noch ein Kind ist. Dadurch wird auch die Leserschaft über viele der fantastischen Elemente im Unklaren gelassen und bleibt am Ende des Romans mit einigen offenen Fragen zurück, was dem Buch eine mysteriöse Atmosphäre verleiht.

Neil Gaiman gelingt es sehr überzeugend, die Geschichte aus Sicht eines kleinen Jungen (dessen genaues Alter man nie erfährt) zu erzählen. Man fürchtet sich und leidet mit ihm und entdeckt durch seine naiven Augen die Schrecken aber auch die Wunder der Welt, in der er lebt.
Besonders durch die Augen des Jungen hat die Geschichte auch Elemente des Genres Horror, da die Handlung trotz der jungen Hauptfigur recht düster und gruselig ist (nach kindlichen Maßstäben).
Der kindliche, recht einfach gehaltene Stil sorgt auch dafür, dass sich das Buch schnell lesen lässt und sehr kurzweilig ist. Es ist im Grunde eine sehr kurze Geschichte, mehr eine Novelle als ein Roman, und lässt sich gut in einem Rutsch lesen.

Fazit

„Der Ozean am Ende der Straße“ ist eine kurzweilige, mysteriöse Fantasy-Geschichte aus dem sehr gelungenen Blickwinkel einer jungen Hauptfigur.