Rezension

Kurzweilige Familiengeschichte mit Urlaubsfeeling

Von wegen Dolce Vita! - Tessa Hennig

Von wegen Dolce Vita!
von Tessa Hennig

Bewertet mit 5 Sternen

Die Alt-1968erin und Journalistin Angie fährt zum 50. Woodstock-Jubiläum wieder nach Sardinien ins Valle della Luna, um ihre alten Mitstreiter zu treffen.
Nicht damit gerechnet hat sie, dass sich ihre Enkelin Leonie, die Angie aufgrund eines Streits mit ihrer Tochter Janis seit Jahren nicht gesehen hat, ihr spontan anschließt. 
Eigentlich sollte Leonie mit Janis und ihrem neuen Freund Sven nach Schweden fahren, doch die beiden entschließen sich nach Leonies Verschwinden auch kurzfristig dafür, ihr und der Oma mit dem Camper nach Sardinien zu folgen.

Meine Meinung:
Der Roman „Von wegen Dolce Vita“ ist wunderbar flüssig zu lesen, weil er in einem tollen unterhaltsamen Schreibstil geschrieben ist.
Die Figuren sind sehr glaubwürdig und stimmig angelegt und bieten von Anfang an ein gutes Entwicklungspotential. Bereits nach wenigen Seiten waren mir die drei Frauen Angie, Janis und Leonie ans Herz gewachsen, wozu besonders die gut gelungenen Perspektivwechsel beitragen. Es ergibt sich im Laufe der Handlung ein rundes Bild, weil man als Leser die Sichten von Angie, Janis und Leonie nach und nach im Wechsel kennenlernt.

Darüber hinaus hat mir der Ort der Handlung sehr gut gefallen, weil ich Sardinien sehr mag und die Orte dort seht detailliert beschrieben werden, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Die Landschaft, die Gerüche, die Orte, die Menschen, die landestypischen Spezialitäten…. Es kommt wirklich sehr gut rüber, was die Insel ausmacht. Daher habe ich mich sofort wieder in meinen Urlaub zurückversetzt gefühlt. Auch wer noch nicht auf Sardinien war, kann sich die Umgebung sehr gut vorstellen und wird sicherlich Lust auf einen Urlaub dort bekommen.

Außerdem fand ich es sehr gut, dass die Autorin auch aktuelle Themen wir Plastikmüll im Meer oder Social Media sehr reflektiert im Roman unterbringt und Botschaften vermittelt, die Mut machen, zum Beispiel auch, dass der Beitrag jedes einzelnen zählt und etwas bewegen kann.

Die Geschichte hat insgesamt einen sehr schönen Spannungsbogen, bei dem am Ende die Fäden sehr gut zusammengeführt werden. Die Entwicklung ist dabei für mich immer stimmig und glaubwürdig gewesen und auch die Beweggründe und Motivationen der handelnden Personen sehr passend.

Fazit:
Der Roman hat mir sehr schöne Lesestunden beschert und ich war sehr traurig, als ich das Buch ausgelesen hatte und ich mich von den handelnden Personen verabschieden musste. Eine wunderbare Lektüre – nicht nur für den Urlaub!