Rezension

Kurzweilige Liebes- und Familiengeschichte

June - Miranda Beverly-Whittemore

June
von Miranda Beverly-Whittemore

Bewertet mit 4 Sternen

Die Leseprobe zu June habe ich verschlungen. Wenn ein Buch schon mit den Worten "Nicht alle Häuser träumen. Die meisten tun das nicht. Doch Two Oaks träumte" anfängt, bin ich schon im Voraus davon überzeugt, dass mir auch der Rest des Buches gefallen wird. Und so war es auch bei Miranda Beverly-Whittemores neuem Roman.

Worum geht's?
Erzählt wird die Geschichte in zwei verschiedenen Zeiten. Zum Einen befinden wir uns im Jahr 1955, in dem das Leben der jungen June und ihrer besten Freundin Lindie durch die Ankunft einer Filmcrew in ihrer verschlafenen Stadt durcheinandergewirbelt wird - und das nicht nur, weil sich June und der Hauptdarsteller Jack verlieben.
Zum Anderen spielt die Geschichte in der Jetztzeit, in der Junes Enkelin Cassie das verfallene Herrenhaus Two Oaks erbt und sich dort nach einer gescheiterten Karriere/Liebe/sonstiges zurückzieht.

Was mir gefallen hat
Die in den 1950er Jahren spielende Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte das Setting, konnte die Aufregung der Stadt über die berühmten Gäste spüren und habe mit June und Lindie mitgefiebert. Beide Mädchen waren auf ihre Weise stark, und so sehr ich mich anfangs über Junes Entscheidung gewundert habe, umso mehr habe ich sie doch im Laufe der Geschichte verstanden.
Ebenfalls schön fand ich die Idee des träumenden Hauses, hier hat die Autorin eine kleine Prise Mystik in die Geschichte gestreut. Dieses Mystische hat auch zu dem alten Gebäude gepasst, diese haben ja tatsächlich ihre ganz eigene Geschichte - und frühere Bewohner hinterlassen vielleicht wirklich ein Stück ihrer "Seele"....

Was mir nicht gefallen hat
Weniger gut fand ich die Geschichte der Enkelin, die mir einfach nicht besonders sympathisch war. Ich habe auch nicht verstanden, warum sie sich so einigelt - nur wg. der Trennung? Liebeskummer ist ja verständlich, aber auf so eine Weise? Zumal sie ja gegangen ist....

Fazit
June ist ein kurzweiliger Roman, der immer wieder durch seine Sprache besticht und der wunderbar an einem sommerlichen Wochenende durchgelesen werden kann. Allerdings ist die Handlung bisweilen ein wenig vorhersehbar und die Figuren sind nicht durchweg sympathisch. Wirklich geschmälert wird der Lesespaß dadurch aber nicht.