Rezension

Kurzweilige Unterhaltung

Der Pfau - Isabel Bogdan

Der Pfau
von Isabel Bogdan

Bewertet mit 4 Sternen

In einer kleinen, abgeschiedenen Grafschaft im schottischen Hochland trifft eine versnobte Banker-Reisegesellschaft zwecks eines Teambuilding-Wochenendes auf ein rustikales, kleines, einfaches Ferienhaus, Gänsedreck, viel Landschaft, widerspenstige Natur ... und einen wildgewordenen Pfau, der die Farbe Blau hasst und sich sogleich auf das Auto der Chefin stürzt. Als die Besitzer des Landguts, die Vermieter des Landhauses, den Pfau abschießen und erstmal im Wald verstecken und der Jagdhund der Bankerin ihn stolz im Maul zu seinem Frauchen schafft, ist das Chaos perfekt. Es beginnt ein witziges Spiel mit Missverständnissen, Geheimnissen, Irrungen und Wirrungen...

Der Erzählstil ist erstmal sehr ungewöhnlich. Es gibt in diesem Buch keine einzige wörtliche Rede. Alles wird indirekt wiedergegeben, als würde man ein ewig langes Skript einer Inhaltsangabe lesen. Das fand ich auf die Dauer etwas anstrengend und daher gibt es dafür einen Stern Abzug.

Der Inhalt dagegen konnte mich überzeugen. Die Figuren mit ihren Problemen sind gut dargestellt. Die Gruppendynamik war sehr faszinierend zu lesen, ebenso die Kontraste zwischen den "einfachen" Leuten und den überkandidelten Bankern. Auch die überraschenden Wendungen haben mir sehr gut gefallen. Ich könnte mir das Buch gut verfilmt vorstellen.

Mein Fazit: Gelungen! Ein amüsanter Roman über ein ungewöhnliches Thema, den wilden Pfau und seine Folgen, und gleichzeitig eine Komödie über allzu Menschliches. Von mir daher eine Leseempfehlung!