Rezension

kurzweiliger gute-Laune-Roman

Und jetzt auch noch Liebe - Catherine Bennetto

Und jetzt auch noch Liebe
von Catherine Bennetto

Bewertet mit 5 Sternen

Emmas Leben verläuft gerade so mittelmäßig: Ihr Freund Ned ist auf der Suche nach DER Geschäftsidee und verpulvert dabei das Geld, das sie nach Hause bringt - von einem Job, der auch eher mittelprächtig läuft. Dann muss sie auch noch feststellen, dass sie versehentlich schwanger geworden ist - was für sie Grund genug ist, endlich einen Schlussstrich zu ziehen und Ned zu verlassen. Allein wird sie sich vermutlich besser um das Baby kümmern können, als wenn sie noch ein "großes Baby" an der Backe hat. Und so stellt sie sich dem Leben und ihrer Familie - nur die Liebe, die stellt sie erst mal hinten an. Dachte sie zumindest...
Der Roman liest sich sehr flüssig. Auch wenn gerade der Anfang von Emmas Verzweiflung an Ned geprägt ist, erzählt sie das so trocken, dass es schon wieder amüsant ist - zumal er einfach die kuriosesten Ideen hat. Wie er dabei mit Emma umgegangen ist und umgeht, ist alles andere als lustig, weshalb man ihr zu ihrem Schritt, ihn zu verlassen, nur gratulieren kann.
Das Buch ist an keiner Stelle langweilig oder übertrieben, auch wenn letzteres manchmal zu befürchten steht. Catherine Bennetto zieht immer wieder die Reißleine und das ist auch gut so.
Das generell die Umgangssprache verwendet wird, habe ich erwartet, allerdings sind schon auch einige Schimpfwörter dabei. Mich hat das nicht gestört, weil es nicht Überhand genommen hat und ich an den entsprechenden Stellen ähnlich reagiert hätte, aber ich weiß von anderen, dass es sie sehr gestört hat.
Emma ist eine sehr sympathische Protagonistin, die mit beiden Beinen im Leben steht und grundsätzlich weiß, was sie will - auch wenn gerade ihre Mutter gerne versucht, ihr Tipps zu geben, was gut für sie wäre. Sie ist eine starke Frau und geht ihren Weg, kommt aber manchmal auf Ideen und Gedanken, über die man nur den Kopf schütteln kann. Sie hat zwar ein großes Herz, aber bei Video-Überwachung durch die Nachbarn und einem Ex, der einem noch Geld schuldet, würde für viele andere (einschließlich mich) der Spaß aufhören.
Emmas Freunde und Familie sind ein eigenes, aber liebenswertes Völkchen. Sie sind alle sehr unterschiedlich, aber eigentlich keiner ist wirklich normal. Gleichzeitig haben sie alle auch ihre netten Seiten und sind für Emma da, wenn sie sie braucht. Ned ist der einzige, mit dem ich so gar nicht warm wurde - und ich denke, das ist von Catherine Bennetto vermutlich auch so beabsichtigt.
Ich fand es eine sehr angenehme thematische Balance zwischen Emmas Schwangerschaft und ihrem Leben. In vielen Romanen überwiegt oft irgendwann das eine oder das andere Thema, aber hier wird sehr unaufdringlich das eine oder das andere immer wieder ins Spiel gebracht, was mir gut gefallen hat.

Fazit: Ein locker-leichter amüsanter Roman, den ich nur empfehlen kann.