Rezension

Kurzweiliger und unterhaltsamer Auftakt zu einer Jugend-Mysterythriller-Reihe

Raum 213 - Harmlose Hölle
von Amy Crossing

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Die Eerie High sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Schule, doch ein Zimmer ist das personifizierte Böse: Raum 213. Jeder, der diesen Raum betreten hat, musste die Hölle durchleben – oder hat es nicht überlebt!
Für Liv scheint es gerade nicht schlimmer kommen zu können: Ihr Freund hat auf einer Party eine Andere geküsst – vor ihren Augen! – und sie wird von dem unheimlichen Ethan verfolgt. Er bedroht sie, macht komische Andeutungen. Liv ist eingeschüchtert, nimmt die Drohungen jedoch erst nicht ernst. Bis sie ein Mädchen in ihrem Garten findet – Ethans Ex-Freundin, ermordet! *Quelle*

Zur Autorin: 
Amy Crossing hat ihre Jugend in Maryland verbracht. Mit 17 Jahren zog ihre Familie überraschend nach England, über die Gründe für den Umzug bewahrt die Autorin bis heute Stillschweigen. Heute lebt sie mit ihrer Familie zurückgezogen von der Öffentlichkeit in der Nähe von New York.

Meinung: 
Liv hat es in ihrem jungen Leben momentan nicht leicht: Bei einer Party muss sie mitansehen, wie ihr Freund Daniel ein ihr unbekanntes Mädchen küsst. Kopflos verlässt sie die Fete und sieht sich auf einer dunklen Straße plötzlich einem Angreifer entgegen. Ethan hat sie verfolgt und droht ihr. Eines Nachts wird dann auch noch eine Mädchenleiche in Livs Garten gefunden, es handelt sich dabei um Rachel, Ethans Ex-Freundin. 

Hat Ethan etwas mit dem Tod von Rachel zu tun und warum? Seit er vor zwei Jahren in Raum 213, einem unbenutzten Zimmer in der Eerie High School, gefangen war, ist er nicht mehr derselbe und über seine Erlebnisse dort verrückt geworden. Erst seit kurzer Zeit ist er aus der geschlossenen Psychiatrie entlassen und scheinbar trotzdem nicht mehr Herr seiner Sinne. Doch was hat Liv in Ethans Plänen zu suchen?

Amy Crossings Auftakt zu ihrer Raum 213-Reihe konnte mich anfangs wirklich für sich einnehmen. Spannende und unheimliche Vorfälle lassen den Leser kaum zu Atem kommen, die Protagonistin Liv ist ein sympathischer Charakter, mit dem man sofort mitfühlt und -fiebert. Gut gelungen sind auch die Einstreuungen, die aus der Sicht Ethans von den Vorfällen in Raum 213 berichten, die ihn vor zwei Jahren den Verstand gekostet haben. Hier versteht die Autorin, die Handlung sehr plastisch zu beschreiben.

Allerdings hätte ich mir bei den fast schon zu vielen gruseligen und auch ein wenig mystisch angehauchten Momenten doch ein wenig mehr Information über Raum 213 gewünscht. Es wird zwar davon berichtet, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht, doch wird mehr an der Oberfläche gekratzt, als dass Fragen beantwortet werden. Da es sich hierbei um einen Reihenauftakt handelt, kann man allerdings darüber ein wenig hinwegsehen, schließlich soll der interessierte Leser ja am Ball bleiben.

Weniger gefallen hat mir dann die Auflösung der Geschichte. Diese wurde in knappen, kurzen Sätzen abgehandelt wie eine Art Checkliste, ohne großartige Emotionen der Charaktere zuzulassen. Das fand ich bedauerlich, denn so kam es mir vor, als ob eine gewisse Seitenzahl hätte erreicht werden müssen, die nicht zu lange ausfallen sollte. In Anbetracht der Zielgruppe von ab 12 Jahren ist dies möglicherweise aber vertretbar, dies ist nur meine eigene Meinung.

Ansonsten kann ich diesen Reihenauftakt durchaus empfehlen. Nette Unterhaltung bietet dieser allemal, und ich werde die Reihe sicherlich weiterverfolgen, denn ich möchte wissen, wie es mit Raum 213 weitergeht. Dieses Zimmer war für mich der interessanteste Aspekt des Buches.

Fazit: 
Kurzweiliger und unterhaltsamer Auftakt zu einer Mysterythriller-Reihe für jugendliche Leser ab 12 Jahren. Ich werde sie weiterverfolgen und freue mich auf ein Wiedersehen mit Raum 213.