Rezension

Kurzweiliges Verwirrspiel

Der Modigliani-Skandal - Ken Follett

Der Modigliani-Skandal
von Ken Follett

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Modigliani-Skandal ist ein interessantes Verwirrspiel rund um die Kunstszene. Zwar erreicht dieser Klassiker Follets bezüglich der Personenbeschreibung und der Tiefe nicht ganz den Standard seiner neueren Romane, ist aber durchaus lesenswert.

Der Roman spielt in der Zeit der Veröffentlichung, also im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Es geht um Künstler, Sammler und Händler, die in erster Linie von Profit geleitet werden. Aber nicht jeder kann profitieren und genau das ist Kernmotiv des Romans. Kann man Kunst wie einen gewöhnlichen Wertgegenstand behandeln? Was ist mit dem Künstler? 

Es gibt tatsächlich so viele Handlungsstränge im Buch, dass ich mich gar nicht erst daran versuche, diese zusammenzufassen. Es war interessant, wie die ganzen Stränge zueinander fanden und die Tricks und Gaunereien konnte ich mir gut vorstellen und musste oftmals Schmunzeln. Allerdings blieben die Figuren recht oberflächlich und die Entwicklung, die ich sonst so an Follets Romanen schätze, fehlt hier. Auch hatte die Erzählung einige schwache Momente, insbesondere in der Beschreibung der zwischenmenschlichen Beziehungen.

Fazit: Ein kurzweiliges Vergnügen, das aber auch seine schwachen Momente hat. Interesse an der Kunstszene ist ebenfalls von Vorteil.