Rezension

Kuschelige Fantasy

Taberna Libraria - Die Magische Schriftrolle - Dana S. Eliott

Taberna Libraria - Die Magische Schriftrolle
von Dana S. Eliott

In "Taberna Libraria: Die magische Schriftrolle" entführen uns die Jung-Autorinnen Sandra Dageroth und Diana Kruhl in ein Märchen, das mit so viel Ideenreichtum und Liebe zum Fabulieren geschrieben wurde, dass der Leser merkt, wie sehr den Erfinderinnen ihre Geschichte am Herzen liegen muss. Zuvor als eBook über eine Selfpublishing-Plattform vertrieben, haben sie nun den Sprung zur Printausgabe geschafft, seit Dezember 2013 ist "Taberna Libraria: Die magische Schriftrolle" unter dem Pseudonym Dana S. Eliott als Taschenbuch bei Knaur erhältlich.

In dem Fantasy-Roman wollen die beiden Protagonistinnen Corrie und Silvana ihren Traum von einem eigenem Buchladen umsetzen. Dazu zieht es sie von London raus aufs Land, in das verschlafene Nest Woodmoore. Hier erwerben sie ein altes, leerstehendes Ladengeschäft, in dem auch schon der Vorbesitzer sein Glück als Händler des geschriebenen Wortes versucht hat. Rasch beginnen die Vorbereitungen für die Eröffnung, doch schon bald zeigt sich, dass in diesem Buchladen noch ganz andere Aufgaben auf die beiden Freundinnen warten...

Die Geschichte kann mit einem hohen Wohlfühlfaktor punkten. Der Einstieg in die Handlung gelingt gut, man liest sich schnell ein und kommt flüssig voran. Die Sprache ist angenehm fließend, wobei es hier noch etwas an Raffinesse fehlt. Auffällig sind die mit großer Detailverliebtheit entworfenen Figuren, die alle so kreativ und liebevoll in die Geschichte eingewoben wurden. Zahlreiche magische Wesen und mythische Gestalten finden dort ihren Platz und bei all den ausführlichen Beschreibungen von Orten, Situationen und Figuren gewinnt man den Eindruck, die Autorinnen wollten dem Leser so genau wie nur möglich ihre Vorstellungen näher bringen. Dabei haben sie stellenweise vielleicht ein bisschen zu viel gewollt. Man spürt förmlich, wie die Ideen sprudeln und das so viel wie möglich davon erzählt werden wollte.

Der seichte Stil schafft es, den Leser entspannt durch die Handlung zu leiten und bietet ein stimmiges und harmonische Bild einer fabelhaften Welt voller Magie, die mit viel Liebe und Aufmerksamkeit entworfen wurde.

Aber ist denn dort nun alles nur kuschelig? Irgendwie schon.

Leider fehlt es mir persönlich ein wenig an komplexen Strukturen, die Figuren treffen für meinen Geschmack auf zu wenig Widerstand und so vermisse ich ein wenig die Herausforderung. Man liest sich quasi in Sicherheit und muss sich kaum ernstlich um das Wohl der Figuren sorgen.

Wer eine gemütliche und ausgeglichene Fantasy-Geschichte sucht, trifft hiermit die richtige Wahl. Mir hat diese Sicherheit aber ein wenig die Spannung genommen.

Fazit: "Taberna Libraria: Die magische Schriftrolle" ist ein großer, liebevoll ausgeschmückter Tagtraum, der nur so vor Fantasie sprüht. Das Leben ist kein Wunschkonzert? Hier schon! :)

Bewertung: 3 Sterne

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