Rezension

Kushiel

Kushiel - Das Zeichen - Jacqueline Carey

Kushiel - Das Zeichen
von Jacqueline Carey

Bewertet mit 1 Sternen

Beginnt als pädophile SM-Story, die zum Leben einer Sex-Spionin wird

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘

WARNUNG - diese Rezension enthält klare Worte, die eventuell für manche Leser nicht in eine Rezension gehören.

 

OMG - auf was habe ich mich da eingelassen.

Dieses Hörbuch eignet sich wieder hervorragend, um auf dem Balkon in der Sonne zu liegen. Man kann zwischendurch einschlafen und verpasst nicht. Und ganz ehrlich, dieses Hörbuch ist Schlafmittel pur.

Eine Welt, in der „Liebe, wie es dir gefällt“ Programm ist, finde ich gar nicht so schlecht. So werden Sex-Praktiken, die von der Norm abweichen, nicht ausgegrenzt. Doch dass Kinder an Bordelle verkauft werden und schon früh lernen, wie sie dem Freier Vergnügen bereiten können, hat mich fast kotzen lassen.

Phèdre wird von ihrer Mutter an ein Bordell verkauft. Aber sie wird keine Prostituierte, nein, sie hat ein „Mal Gottes“ und darf nur bis zum 10. Lebensjahr dort ihr Dasein fristen.

Sie wird dann freigekauft. Ähm, wie kann man jemanden kaufen und dann als frei bezeichnen? Okay, ich denke wieder zu viel.

Bei ihrem Käufer geht es dann weiter mit der Ausbildung in den „Künsten des Schlafgemachs“ und sie soll dann für ihn ab dem 16. Lebensjahr spionieren.

Sorry, aber „Kurtisane“ ist doch nichts anderes als „Edelprostituierte“.

Und wie man schon an der Bezeichnung „Künsten des Schlafgemachs“ merkt, kommt dieses 36-stündige Hörbuch mit pseudo-literarischer Schreibe daher. Dazu kommen noch schwafelige und langatmige Beschreibung von Figuren, Szenen und Umgebung. Und schon hat man Langeweile pur.

Ach ja, kommen wir mal auf BDSM zurück. Ich finde es fast schon bedenklich, dass die Autorin bei der Auspeitschung der kleinen Phèdre (unter 10 Jahre) schon von Befriedigung ihrer Gelüste schreibt. Demnächst argumentieren Eltern, die ihre Kinder verprügeln, dass das Kind masochistisch veranlagt sei und sie ihm nur Gutes tun. Ich kotze gleich.

Es ist schon seltsam, dass es in Terre d’Ange viele Menschen gibt, die gern dominant sind und sich mit Peitsche, Andreaskreuz und all diesem Spielzeug auskennen, aber Phèdre die einzige ist, die sich gern unterwirft und Schmerz willkommen heißt.

Boah, ehe ich mich weiter aufrege, vergebe ich den einen Stern, weil ich die Sprecherin Elena Wilms total bewundere, dass sie das durchgehalten hat, und sie hervorragend gelesen hat.

 

‘*‘ Klappentext ‘*‘

Die Bewohner von Terre d'Ange entstammen der Verbindung von Göttern und Menschen und leben nach einer einfachen Regel: Liebe, wie es dir gefällt.

Die junge Phèdre, die seit ihrer Geburt mit dem Mal eines Gottes gezeichnet ist, wird von ihren Eltern verkauft. Aus der Knechtschaft wird sie von Anafiel Delaunay freigekauft, einem Edelmann, der erkennt, dass Phèdre eine Auserwählte ist, die die Gabe besitzt, Lust am Schmerz zu empfinden. Sie wird sowohl in den höfischen Künsten als auch in den Künsten des Schlafgemaches ausgebildet, vor allem jedoch erlernt sie das scharfe Beobachten und Analysieren. Das erweitert ihre Fähigkeiten der Kurtisane um die einer Spionin und bringt sie eines Tages auf die Spur einer Verschwörung, die Terre d'Ange in seinen Grundfesten zu erschüttern droht...