Rezension

Lach- und Sachbuch für Vampirfans

Vampire! Vampire! - Markus Heitz

Vampire! Vampire!
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

Für Vampirfans ein Muss. Bietet alle wichtigen historischen Hintergründe zu "Kinder des Judas".

Zum Inhalt (vom Klappentext): „Mit Spannung, Witz und glänzend recherchierten Anekdoten führt Bestsellerautor Markus Heitz durch die Geschichte der Blutsauger und bietet das unverzichtbare Rüstzeug für alle Fans der spitzen Eckzähne.
Alle, was man über die unheimlichsten Geschöpfe der Menschheitsgeschichte wissen muss.“

Ausgangspunkt für die Recherche über Vampire ist ein Fall nahe Belgrad, wo es zu mysteriösen Todesfällen kommt. Die Bevölkerung gerät in Panik, immer mehr Menschen berichten von nächtlichen Heimsuchungen. Die Rede ist von Vampiren. Selbst eine Untersuchungs-kommission kommt aufgrund der unnatürlich lebendig wirkenden Toten nur zu einem Ergebnis: Vampirismus. Doch ist dieser Fall der erste seiner Art?
Markus Heitz entführt den Leser auf einer Reise durch die Jahrhunderte. Er geht dabei den Fragen auf die Spur, wann und wo es die ersten nachweisbaren Vampirvorfälle gab und was sich 1731 in Medvegia abspielte. Anschließend erfährt man alles rund um den Vampir, wie sieht er aus, was tut und kann er, wie kann man sich schützen usw. Hiernach geht es der Wortherkunft auf die Spur und einige Erklärungsversuche der beiden vergangenen Jahrhunderte werden vorgestellt. Im hinteren Teil des Buches folgt dann noch ein ausführliches Literaturverzeichnis.

Nun, ein Sachbuch über Vampire? Gibt es so etwas nicht schon? Ja, aber niemand hat es bisher verstanden ein so trockenes Thema derart locker, unterhaltsam und mit einem Augenzwinkern dem Leser nahezubringen. In vielen anderen Büchern wird man Ähnliches finden und Heitz liefert auch keine grundlegend neuen Erkenntnisse, aber er stellt sie kompakt und kompetent zusammen. Zudem hat mir die Lektüre einfach Spaß gemacht. Endlich mal ein Sachbuch, dass sich fast so gut lesen lässt wie ein Roman. Sicherlich gibt es auch hier Stellen, die ein wenig trocken sind, aber gänzlich umgehen kann man dieses Problem nicht. Dafür gibt es zwischendurch immer wieder die Gelegenheit über das Gelesene zu Schmunzeln.
Andere Bücher sind einfach zu sachlich und gerade von denen habe ich einige für meine eigene Abschlussarbeit zum Thema „Vampire“ lesen müssen. Im direkten Vergleich ist das Lesen dieses Buches eine reine Wohltat.

Fazit: Wenn man sich wirklich für Vampire interessiert, wie man sie im Volksaberglauben sah bzw. zum Teil immer noch sieht, dann sollte man dieses Buch gelesen haben. Nirgendwo sonst wird man ein so kompaktes Werk mit derart fundiertem Fachwissen finden können. Wenn man sich neben der Lektüre noch unterhalten lassen möchte, sei angeraten parallel „Kinder des Judas“ (ebenfalls von M. Heitz) zu lesen.