Rezension

Lachen und Weinen

Unter uns nur Wolken - Anna Pfeffer

Unter uns nur Wolken
von Anna Pfeffer

Bewertet mit 5 Sternen

Tom ist ratlos: Sein Großvater Florian hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab. Während bei Florian das Gestern verschwindet, sucht Tom im Heute verzweifelt eine Pflegerin. Doch keine will bleiben, denn sobald Tom die Wohnung verlässt, wird der charmante alte Herr zum Ekelpaket. Bis Ani vor der Tür steht. Ohne Wohnung, dafür mit Liebeskummer. Alle Versuche, Ani zu vergraulen, scheitern. Allmählich beginnt Florian sich ihr zu öffnen und gegen das Vergessen anzuerzählen. Vor allem von seiner großen Liebe Greta. Und verändert damit nicht nur sein Leben, sondern auch das von Ani und Tom.

Seit Till Schwaigers Film " Honig im Kopf betrachten wir Alzheimer nicht nur als eine Krankheit die sehr grausam für alle Beteiligten ist sondern auch etwas das die Familie mehr zusammenschweißt und das man aushalten kann.
Dieses Buch macht es sich nicht so leicht, obwohl es auch ein Liebesroman ist und die Krankheit als Transportmittel nutzt, sondern lässt nicht nur die Familie sondern vor allem den Betroffenen zu Wort kommen.
Ich stelle es mir schrecklich vor, gesagt zu bekommen, Sie haben Alzheimer und dann jeden Tag zu merken,  ich habe wieder etwas vergessen was mir einmal sehr wichtig war. Genauso geht es Florian. Er benötigt Hilfe und weiß es, er hat noch mehr gute wie schlechte Tage und ist ungeheuer wütend. Diese Gefühle kommen deutlich hervor und seine Handlungen in denen er seine Vergesslichkeit spielt oder anderswie provoziert sind ein Ausdruck der Ohnmacht. Die Autorin bringt uns Lesern zwischen Lachen und Weinen die Protagonisten näher die sehr liebenswert agieren und die Hoffnung wecken das wir auch so viel Mut und Kraft wie diese aufbringen wenn wir  in einer ähnlichen Situation geraten.