Rezension

Lachen und weinen zugleich

Der Doktor braucht ein Heim - Irene Dische

Der Doktor braucht ein Heim
von Irene Dische

„Endlich, endlich kehre ich heim“, so der Stoßseufzer des Doktors. Er hat als Chemiker einmal hohe Auszeichnungen erhalten, doch nun ist er alt, allein in seinem Haus und lebt mit seinen Erinnerungen.

Zeitlich ungeordnet, leicht chaotisch, reihen sich die erinnerten Erzählungen des Doktors aneinander, passend zu seiner mentalen Befindlichkeit. Erst nach und nach merkt der Leser, was es mit dem Doktor und seiner vergötterten Schwester Zescha auf sich hat.

Ohne Rührseligkeit, aber mit trockenem Humor und viel Ironie versteht es die Autorin, den Leser zu fesseln. Sie lässt den Doktor seine Lebensgeschichte selbst erzählen  -  Vergangenheit und Gegenwart, größere und kleinere Ereignisse, wie sie sich aus seiner Perspektive darstellen und ihm gerade in den Kopf kommen. Seine Gedanken und Einsichten mögen zunächst verwirren, dazu kommt das Wortspiel um „heim“ und „Heim“. Ob sich sein Wunsch nach Heimkehr erfüllt?

Lachen und Weinen liegen hier nahe bei einander. „Der Doktor braucht ein Heim“ ist eine Erzählung, in der sich Traurigkeit und Humor vermischen.