Rezension

Lässt mich voller Fragen zurück

Die untalentierte Lügnerin
von Eva Schmidt

Maren hat einen Zusammenbruch hinter sich; sie musste die Schauspielschule abbrechen und hat eine Therapie in einer Klinik abgeschlossen. Was nun? Zunächst einmal kehrt sie zurück nach Hause: Zu ihrer Mutter Vera, einer extrovertierten Künstlerin, und ihrem reichen Stiefvater Robert, der sich mehr um sie kümmert als die Mutter. Maren knüpft an einer alten Bekanntschaft an, sie findet neue Kontakte, zu Lisa, zu Alex, sucht eine Beschäftigung, doch alles verläuft sich wieder. Am Ende des Buches schlägt sie einen neuen Weg ein: Wird er sie wirklich weiterbringen in ein neues Leben?

Mit der Protagonistin Maren konnte ich kaum warm werden. Mit ihrer Entwicklung kommt Hoffnung auf, aus dem verlogenen Leben ausbrechen zu können. Doch die Andeutungen auf den letzten Seiten lassen mich ratlos zurück: Wie soll ich das nun einschätzen? Es bleibt kein klares Bild für mich. Hin und wieder fand ich Anklänge an "The Catcher in the Rye", wo der Held Holden an der Unwahrhaftigkeit seiner Welt verzweifelt. Marens Gefühle bleiben mir aber undurchschaubar.

Von der Autorin Eva Schmidt habe ich das letzte Buch gelesen, "Ein langes Jahr", und das hat mir sehr gefallen. Es stand ebenso wie dieses auf der Nominierungsliste für den Deutschen Buchpreis. Meine Hoffnungen auf dieses Buch haben sich nicht erfüllt, "Die untalentierte Lügnerin" hat mich nicht überzeugt, ich habe einfach keinen Zugang gefunden.