Rezension

lässt nachdenklich zurück, hätte man jedoch mehr daraus machen können

Mein Name ist Monster - Katie Hale

Mein Name ist Monster
von Katie Hale

Bewertet mit 3 Sternen

„Mein Name ist Monster“ ist die Geschichte einer Frau und eines kleinen Mädchens - den vermeintlich letzten beiden Überlebenden einer großen Katastrophe verursacht durch Krieg, Zerstörung und einer Seuche.

Zu Beginn lernen wir Monster kennen, die schon seit jeher anders war. Sie war schon in ihrer Kindheit ein Einzelgänger und mochte ihre kleine Welt mit ihrem Sammelsurium und Dingen zum auseinander- und wieder zusammenbasteln mehr, als Nähe und Gespräche mit anderen.
Infolgedessen bin ich davon ausgegangen, dass ich eine Geschichte zu lesen bekomme, in der sich die beiden finden und Monster dann im weiteren Verlauf feststellt, dass zusammen einsam sein besser ist, als wirklich der allerletzte Überlebende zu sein. Letztlich hat sich das alles jedoch so weit von meiner Erwartung weg entwickelt, dass mir gerade dieser Aspekt weniger gefallen hat. Denn statt gemeinsam einsam sind die beiden zwar zusammen, aber irgendwie doch jeder für sich. Die Wärme und Empathie von der auf der Buchklappe gesprochen wird, wollte sich bei mir einfach nicht einstellen. Mit jeder Seite mochte ich Monster weniger und dass das kleine Mädchen sich dann beim Heranwachsen an Dinge erinnert, die ihr eigentlich definitiv keiner gezeigt haben kann (schwer zu erklären ohne zu spoilern), machte es für mich nicht angenehmer.

Den zweiten Teil der Geschichte bekommen wir dann aus der Sicht des Mädchens erzählt, doch auch hier nahmen meine „warmen“ Gefühle für die Story eher ab, was nicht nur an ihrer emotionalen Entwicklung liegt, sondern auch daran, dass mit jeder gelesenen Seite eigentlich klarer wird, dass sich inhaltlich nicht mehr wirklich viel tun wird.
Es tut mir leid, aber ich denke, da hätte man mehr draus machen können - zumal mir andere Details sehr gut gefallen haben.

Wirklich hervorragend fand ich das beschriebene Szenario. Einsamkeit, Zerstörung und Hoffnungslosigkeit dominieren das Setting und sind so gut beschrieben, dass man sie regelrecht fühlen kann. Selbst die Art der recht knappen Ausdrucksweise in Kombination mit den kurzen Kapiteln vermitteln irgendwie diese bedrückende und beklemmende Atmosphäre in der einem durchgehend bewusst ist, dass jeder Fehler der letzte sein könnte.
Wir beschäftigen uns auch sowohl mit Gesellschaftskritik sowie unterschiedlichen Wahrnehmungen und Empfindungen einzelner Dinge, was einen regelmäßig nachdenklich zurücklässt.