Rezension

Lässt sich gut lesen

Silber - Das zweite Buch der Träume - Kerstin Gier

Silber - Das zweite Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Seit den Geschehnissen der letzten Zeit kommt Liv kaum dazu durchzuatmen denn die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Wer schleicht sich nachts durch die Traumkorridore? Wieso schlafwandelt Mia plötzlich? Und was verbirgt Henry, Livs Freund, vor ihr? Auch tagsüber ist von Erholung nicht viel zu sehen schließlich muss sich Liv nicht nur mit einer griesgrämigen Großmutter herumärgern sondern auch noch mit dem Liebeskummer ihres geliebten Kindermädchens. Schnell wird klar man ist weder tagsüber noch nachts in seinen Träumen sicher, erst recht nicht wenn es genug Leute gibt doch eine Rechnung mit einem offen haben.

Meinung:
Während ich beim ersten Band der Silber Trilogie noch etwas skeptisch zurückblieb konnte Band 2 mich nun, in Bezug auf eine eigenständige Geschichte, doch noch für sich gewinnen.
Liv hat eine turbulente Zeit hinter sich. Zwar haben sie und ihre Schwester Mia sich mittlerweile gut damit arrangiert dass sie nun zusammen mit ihrer Mutter und dem Kindermädchen Lottie in das Haus der Spencers gezogen sind. Allerdings heißt das noch lange nicht dass dadurch auch Ruhe einkehrt. Im Gegenteil. Mrs. Spencer ist mehr als entsetzt über die Beziehung zwischen ihrem Sohn Ernest und Livs Mutter. Lottie hat derweil Liebeskummer, Mia beginnt mit dem Schlafwandeln und Liv bekommt immer mehr das Gefühl dass Henry ihr etwas verheimlicht. Als wäre all das nicht bereits genug macht Liv auch noch der allseits bekannte “Tittle Tattle Blog” zu schaffen denn die Betreiberin Secrecy scheint säntliche Geheimnisse von Liv zu kennen.

“Ich war ganz ruhig geworden. Mitleid, Angst, Wut – ich fühlte nichts mehr davon. Es war, als hätte jemand in meinem Inneren alle Kerzen ausgepustet.” (Seite 254)

Was ich deutlich vermisst habe war der Humor der mich noch beim vorigen Buch begeistern und zum schmunzeln bringen konnte. Zwar gibt es durchaus die eine oder andere witzige Bemerkung aber, für meinen Geschmack, doch deutlich weniger als ich es von Kerstin Gier gewöhnt bin. Gerade Liv und Mia, die beide eher ein loses und vorallem freches Mundwerk haben wirkten diesmal fast brav auf mich bis auf die Racheaktion an Mrs. Spencer. Dafür schien der Großteil der weiteren Personen, wie zum Beispiel Emily, eine ganze Spur an Spott und Boshaftigkeit zugelegt zu haben.

“»Wenn ich auf etwas stolz bin, dann meinen Hang zur Insubordination«, erklärte Mia, als wir uns auf den Rückweg machten. Ich hingegen fühlte mich wie ein lebender Kollateralschaden.” (Seite 144)

Insgesamt wirkt die Geschichte auf mich jetzt sehr viel eigenständiger und dadurch interessanter als es noch bei Band Eins der Fall gewesen ist.

Fazit:
Mit Band 2 fühlte ich mich insgesamt etwas besser. Die Geschichte wirkt nicht mehr wie eine Kopie der Edelstein Trilogie bei der lediglich Grundgedanke und Personennamen geändert wurden sondern lässt mittlerweile eine neue Idee durchscheinen. Dafür fehöte es mir diesmal an dem, für Kerstin Gier typischen, Humor. Alles in allem hoffe ich auf den finalen Band der Trilogie denn ich bin mir sicher es geht noch besser.