Rezension

Lässt sich nicht mit Band 1 vergleichen

Celestial City - Akademie der Engel - Leia Stone

Celestial City - Akademie der Engel
von Leia Stone

Bewertet mit 2 Sternen

Nach Band 1, der mir überraschend gut gefallen hat, war ich extrem gespannt auf Band 2 (der zugegeben auf den ersten Blick seltsam dünn erscheint).
Ich wollte mich entspannt zurücklehnen, wieder in die Story abtauchen und mit den Charakteren mitfiebern.
In einem der Punkte habe ich recht behalten.
Ich konnte mich tatsächlich beim Lesen entspannen, weil der Schreibstil so unfassbar angenehm und leicht war.
Doch leider...ist es alles.
Mir ist bewusst, dass es bei Buchreihen oft zu der "Teil-2-Krankheit" kommt.
Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, dass der Abstand zwischen dem ersten Band und diesem hier dermaßen groß sein wird.
Ich weiß nicht, was passiert ist, aber die Entwicklungen und Geschehnisse in diesem Buch waren absolut enttäuschend.
Auch das Verhalten der Figuren entwickelte sich in eine anstrengende, nervige und von Augenzwinkern geprägte Richtung, wodurch man kaum jemanden ernst nehmen konnte.
Hinzu kamen Stellen, die alles völlig ins Lächerliche gezogen haben. Andere dagegen waren komplett überflüssig und wirkten wie ein schlecht gesetzter Seitenfüller.
Zudem die Zeitsprünge, durch die man stellenweise den Überblick verloren hat. Bei einigen Momenten hatte ich durch diese Sprünge den Eindruck, als würde etwas angeblich wichtiges, innerhalb von Minuten abgefrühstückt worden sein und längst in Vergessenheit geraten ist, während ich noch am Grübeln war, was diese Stelle zur Handlung beigetragen hat.
Besonders, wenn man bedenkt, dass ich oft das Gefühl hatte, dass das eigentliche Ziel der Reihe völlig aus den Augen verloren wurde.

Am meisten gestört hat mich aber der Heldenkomlex der lieben Protagonistin.
In ihrer Position sollte sie auf ihre Vorgesetzten hören, ihre Befehle befolgen, um Gefahren aus dem Weg zu gehen, gegen die sie mit ihren Fähigkeiten (noch) nicht ankommt. Eigentlich logisch.
Aber nein! Was wäre Brielle bloß für eine Protagonistin, wenn sie nicht ihren eigenen Kopf durchsetzen würde, mit "Glück" gesegnet wäre und alles machen dürfte, wozu sie Lust hat? Natürlich ohne irgendwelche Konsequenzen nach sich zu ziehen.
Und genau das passierte immer und immer wieder, was mir wirklich den Spaß am Lesen genommen hat.
Ich habe mindestens genauso oft den Kopf geschüttelt wie die Charaktere in diesem Buch gezwinkert haben — Spoiler: Sehr oft.

Insgesamt bin ich echt enttäuscht von dem Buch, obwohl mit Band 1 ein extrem guter Grundstein gelegt wurde.
Selbst der Cliffhanger am Ende motiviert mich nur halbwegs, mir das dritte Buch anzuschaffen, weil ich befürchte, dass sich nichts an den Entwicklungen ändern wird.
Sehr schade, weil die Idee an sich super ist.