Rezension

Laholm und seine Bewohner

Nur noch ein bisschen Glück - Simona Ahrnstedt

Nur noch ein bisschen Glück
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 4 Sternen

Die erfolgsverwöhnte Großstädterin Stella bekommt einen gehörigen Dämpfer: Job  weg, Mann weg, Perspektive weg. Sie fasst den spontanen Entschluß zum geerbten Holzhäuschen ihrer Mutter bzw. Großmutter aufs Land zu fahren und dort ihre weiteren Schritte zu planen. Ob das so eine gute Idee war fragt sie sich als sie das erste Mal das Haus sieht. Kein fließend Wasser, kein Strom. Toilette und Heizung? Wird überbewertet. Ohne Hilfe versucht sie sich mit der Situation zu arrangieren und muß doch bald feststellen, dass Hilfe manchmal auch ganz praktisch ist. Zumal sie sehr attraktiv sein kann…

Gemütlich auf einem Liegestuhl auf dem Balkon oder im schattigen Garten lässt sich der locker-leichte Schreibstil von Simona Ahrnstedt vergnügt lesen. In den Abendstunden mit Mücken kommt auch ein bisschen Schweden-Gefühl mit auf.

Der Plot ist logisch und nachvollziehbar und hat mich in den Bann gezogen. Auch die Charaktere waren gut beschrieben. Ich hatte das Gefühl, ich wäre selbst bei den Ereignissen dabei und würde alle schon eine Ewigkeit kennen. Bei der Beschreibung des netten Nachbarn, Thor, habe ich Stella etwas beneidet. Gut aussehend, ein gerechter Vater und liebevoll zu seinen Tieren. Von denen hat es mir besonders Trouble angetan. Aber auch Stellas beste Freundin Maud ist einfach phantastisch! Sie hat einen tollen Humor, der mich des öfteren zum Lachen gebracht hat. Stella selbst ist erst eine oberflächlich wirkende Großstadt-Tussi mit Highheels und sehr viel Wert auf Mode legend. Sie wandelt sich aber relativ schnell zum gut gekleideten Landei und kann auch anpacken, was man bei ihr erst nicht vermutet hatte. Allerdings hat sie ein sehr gutes oder schleches – da bin ich mir nicht sicher, welches von beiden – Selbstbewußtsein, da sie sich immer wieder für ihr gutes Auge in Modedingen lobt. Das ging mir mit der Zeit auf den Keks. Zudem gab es relativ viele Sexszenen, die ich in der Anzahl und auch Deutlichkeit von „normalen“ Liebesromanen so nicht gewohnt bin. Das ist nicht schlecht, hätte aber meines Erachtens nach etwas weniger sein können. Auch das Ende der Story war für mich nicht ganz rund. Das kann ich aber nicht erklären ohne zu spoilern und deshalb belass ich es dabei.

Fazit:

Ein schönes Buch für einen entspannten Kurzurlaub auf Balkonien und Gartenland mit sympathischen Charakteren und einer netten Geschichte. Ein absoluter Spaß ohne Wartezeiten, Maske tragen und Infektionsgefahr. Was will man mehr?