Rezension

Langatmig

Sternenfeuer: Vertraue Niemandem - Amy Kathleen Ryan

Sternenfeuer: Vertraue Niemandem
von Amy Kathleen Ryan

INHALT

 

Waverly hatte geglaubt, auf der Empyrean endlich sicher zu sein und die Schrecken, die Anne Marther auf der New Horizon vollbracht hatte, hinter sich lassen zu können. Ihre Eltern waren noch immer gefangen, doch nun war sie wieder bei Kieran und alles würde gut werden - das jedenfalls hatte sie gehofft. Nie hätte sie damit gerechnet, dass Kieran sich selbst zum Captain ernennen und Predigten abhalten würde, wie Anne Marther es tut. Nie hätte sie gedacht, dass er sie alle so unterdrücken würde. 

Waverly ist rasent vor Wut und so ist es nicht verwunderlich, dass Kieran sie eines Tages als Verräterin darstellt. Sie haben einen Saboteur an Bord und Kieran glaubt, dass Seth gemeinsame Sache mit ihm macht - und dass Waverly Seth befreit hat. In seinem Geößenwahn ist Kieran blind und er verschließt die Augen vor der Wahrheit. Dabei hängt ihr aller Leben von seinen Entscheidungen ab...

MEINE MEINUNG

ALLGEMEIN

Vertraue niemandem, der zweite Band der Sternenfeuer-Geschichte, beginnt ähnlich zäh wie der erste. Es dauert nahezu 200 Seiten, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, was auch daran liegt, dass die Figuren sehr unzugänglich sind. Ich habe so meine Schwierigkeiten, Sympthieträger unter den Schiffbewohnern zu finden. Kieran mutiert zu einem größenwahnsinnigen Diktator, der keinen Ratschlag annimmt und in allem eine Verschwörung sieht. Er ist ein naives, stures Kind, das die ganze Empyrean in ihr Verderben stürzt. Seth, der im ersten Band der "Staatsfein Nr. 1" war, ist plötzlich der Gute, der Aufopfernde, der Held, was man ihm nur schwer abnimmt. Und die kämpferische Waverly entwickelt sich in ein rachsüchtiges, folterndes Biest. Ich wusste bis zum Ende und darüber hinaus nicht, auf wessen Seite ich eigentlich stehen sollte. 

PLOT

Der Plot ist, wie schon erwähnt, sehr zäh. Das Aufspüren des Saboteurs geht dann jedoch viel zu schnell und auch am Ende überschlägt sich plötzlich alles, bis es in einem gewaltige Cliffhanger endet. Auch die Erklärung, wie der Saboteur es aufs Schiff geschafft hat und vor allem, wie er so lange versteckt bleiben konnte, wo es Seth nicht einmal ein paar Tage gelungen ist, ist eher schwamming und unbefriedigend. Wovon er sich ernährt haben soll, wird ebenfalls nicht erwähnt. 
Zwischendurch wird es etwas spannender, so richtig packen konnte mich Sternenfeuer aber wieder nicht. Obwohl es inhaltlich anders als Godspeed ist, ziehe ich doch automatisch einen Vergleich, weil es beides Geschichten sind, die auf einem Raumschiff spielen, mit dem Ziel eine neue Erde zu erreichen, und beide Male gibt es Probleme mit den Anführern. Mit dem Ergebnis: Sternenfeuer liegt weit hinter Godspeed, sowohl vom Plot bzw. der Spannung, wie auch von den Figuren her. 

FAZIT

Langatmige Fortsetzung, bei der sich am Ende die Ereignisse explosionsartig entwickeln und die kaum sympathische Figuren bietet. 

3 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Figuren 1/2 Punkt, Sprache 1/2 Punkt
~*~ Knaur ~*~ 428 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-426-65327-2 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 16,99€ ~*~ 3. Dezember 2012 ~*~