Rezension

Langatmig

Erwartung DER MARCO-EFFEKT - Jussi Adler-Olsen

Erwartung DER MARCO-EFFEKT
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 3 Sternen

Der Fall hat mich nicht so sehr in den Bann gezogen, wie seine Vorgänger. Etwas schwerfällige Story.

Erwartung. Ja, die hatte ich! Denn ich mochte bisher alle Fälle des verschrobenen Carl Moerck und dessen Partner Assad. Doch dieses Mal wurde ich leider enttäuscht, denn ich empfand die Story streckenweise langatmig, und der bemühte Witz, den der Autor in die Unterhaltungen von Carl und Assad einfließen ließ, war mir dieses Mal einfach zu künstlich angelegt.

Zudem zogen mich die ineinandergreifenden Verbrechen nicht in den Bann, so schrecklich sie auch waren. So viel Gewalt und Gemetzel, ebenso wie unterschwellige Aggression in den Gefilden der Kripo Kopenhagen selbst. Dadurch schien mir die Ermittlungsarbeit rückblickend zu wenig Raum einzunehmen. Es war ein wenig so, als löse sich der Fall mit der Zeit von selbst.

Die Charaktere lieferten alle ein eher schwaches Bild ab, meiner Meinung nach. Wobei mich die Geschichte des Teenagers Marco durchaus interessierte. Sein Part in diesem Thriller machte mich sogar neugierig, denn hier ging der Autor um einiges mehr in die Tiefe und förderte unfassbare Hintergründe zutage. Insgesamt mag die Geschichte gut durchdacht worden sein, doch für mich fühlte sich die Auflösung, selbst nach der Aufarbeitung aller zusammenlaufender Handlungsstränge, nicht wirklich rund an.

Letztlich war dieser Fall bisher der schwächste der Reihe, meiner Meinung nach. Daher hoffe ich auf einen einnehmenden nächsten Band, den ich mir schon bald besorgen werde.