Rezension

Langatmig aber mit herrlichen Landschaftsbeschreibungen

Tödlicher Mittsommer - Viveca Sten

Tödlicher Mittsommer
von Viveca Sten

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Tödlicher Mittsommer“ ist der erste Fall um Thomas Andreasson, geschrieben von Viveca Sten, erschienen im KiWi-Taschenbuch Verlag am 18. April 2011.

Sandhamn im Juli. Die Insel platzt schier vor Touristen und Sommerhausbesitzern. Es ist Urlaubszeit und jeder versucht aus dem heißen Stockholm weg zu kommen und sich dem Inselleben wenigstens tagsüber hingeben zu können. Dann wird eine Leiche angespuehlt die unter ungeklärten Umständen ertrunken ist. Thomas Andreasson wird darauf angesetzt, obwohl er noch nicht lange bei der beim Polizeirevier Nacka ist da auch bei der Polizei Menschen arbeiten die mit ihren Familien Urlaub machen wollen. Seine erfahrenere Kollegin fährt auf Abruf in Urlaub und Thomas fängt an zu ermitteln als die Cousine des ersten Toten ermordet aufgefunden wird.

Ich wollte mich etwas in Urlaubsstimmung mit Meer, warmem Wetter und einem schönen, spannenden Krimi bringen. Die Urlaubsstimmung habe ich jetzt und würde gerne nach Sandhamn fahren, nur den spannenden Krimi habe ich in diesem Buch nicht gefunden. Ja, es ist eine Reihe und die einzelnen Personen in so einer Reihe werden im ersten Buch ja meist anschaulicher und ausführlicher beschrieben als in den Foliobänden, aber bis kurz vor dem Schluss ist der Spannungsfunke bei diesem Krimi einfach nicht übergesprungen. Zuviel Privatleben, wieder ein schweigsamer und mit dem Leben hadernder Kommisar, wobei ausnahmsweise mal gesagt wird was in seinem Leben schief gelaufen ist, dies aber in einer Haeufigkeit und Langatmigkeit, die mich fast eingeschläfert hat. Dazu noch eine Jugendfreundin mit Hang zu Miss Marpel spielen und Eheproblemen, einen verwöhnten Ehemann der den Macho raushaengen lässt und Inselbewohner die sich das Leben auf der eigenen Insel fast nicht mehr leisten können vor reichen Touristen die die Immobilienpreise ins lächerliche hochtreiben. Flüssig geschrieben und mit herrlichen Landschaftsbeschreibungen ist das Buch trotz seiner Längen schnell gelesen, aber ich habe im Augenblick erst mal genug von Thomas Andreasson und schiebe das nächste Buch um ihn zurück auf meinen SuB. Ich hoffe, dass man mich dort nicht wieder mit elend langen Geschichten aus dem Privatleben der Protagonisten einschläfern wird. Mit der entsprechenden Kulisse vor den Augen ist dies sicher ein hübscher Urlaubskrimi, am kühlen Niederrhein im Winter gelesen eher ein Flop.