Rezension

Langatmig, blasse Figuren

Schwarze Schwäne - Daniel Westland

Schwarze Schwäne
von Daniel Westland

Inhalt

Jenny ist eine 22-jährige Studentin, die nebenbei bei einem Institut für Risikoforschung arbeitet, genannt RISK. Der Job ist wesentlich gefährlicher, als sie angenommen hat, denn sie entdeckt dabei eine Formel, die den Untergang der gesamten Menschheit bedeuten könnte. So wird auch der Konzern GlobalENJ auf sie aufmerksam und lässt sie überwachen. Haben sie vielleicht etwas mit der geheimen Formel zu tun?

Jenny stürzt sich in das Abenteuer, das sie immer tiefer in einen Strudel aus Intrigen, Korruption und Gefahr bringt, um sich von der ganz persönlichen Drohung in ihrem Leben abzulenken. Denn im Angesicht der Krankheit, die auch schon ihren Vater getötet hat, sind Morddrohungen und Hausverwüstungen weit weniger Furcht einflößend.

Statt aufzugeben und sich mit ihrem Todesurteil abzufinden, versucht sie alles, die Formel vor dem Konzern geheim zu halten. Nicht nur ihr Leben steht auf dem Spiel, sondern auch das ihres Bruders und das der gesamten Menschheit. Sie hält buchstäblich den Schlüssel über Leben und Tod in den Händen.

Meine Meinung

Schwarze Schwäne ist ein Öko-Thriller um eine junge Studentin, deren Krankheit sie zum Tode verurteilt hat, und die dennoch den Kampf gegen einen korrupten Konzern aufnimmt. GlobalENJ, die durch eine geheime Formel die gesamte Menschheit in Gefahr bringen. 
Anfangs hielt ich Schwarze Schwäne für einen Roman für Jugendliche (unter anderem, weil er bei Script 5 erschienen ist), aber sowohl der recht nüchterne Sprachstil, sowie die vielen wissenschaftlichen Fakten über Krankheiten und mögliche Heilmittel machen es für ein Jugendbuch etwas zu kompliziert oder ist zumindest nur etwas für diejenigen, die sich ohnehin viel mit dem Thema auseinander setzen. Auch die Protagonistin ist recht alt für einen Jugendroman, aber noch zu jung für das Erwachsenen Thriller-Genre.

Die Geschichte wirkt nah an der Realität und zeigt in typischer Öko-Wirtschaftsthriller Manier die Gefahren und Tücken der modernen Technologie und Wirtschaft. Er regt zum Nachdenken an, betrübt, verärgert. Für ein Jugendbuch ist es mir nicht mitreißend genug, aber als Erwachsenenthriller ist er durchaus gelungen.

Allerdings sind mir die Figuren, abgesehen von Jenny, viel zu blass. Hier wurde wieder viel Wert auf die Protagonistin gelegt, und die Nebenfiguren wurden vernachlässigt. Dabei sind die Nebenfiguren meist viel interessanter und können eine Geschichte retten, wenn sie gut ausgearbeitet sind. Das habe ich hier leider vermisst.