Rezension

Langatmig, historisch netter Roman

Der Krieg und das Mädchen - Jürgen Seidel

Der Krieg und das Mädchen
von Jürgen Seidel

Bewertet mit 3 Sternen

„Der Krieg und das Mädchen“ von Jürgen Seidel ist ein historischer Roman über die Zeit vor dem ersten Weltkrieg und den ersten Monaten von eben diesem.

Ich persönlich bin der Meinung, dass man den Roman in zwei Geschichte aufteilen muss. Zum einen die Geschichte um Mila und ihre Mutter und zum anderen Fritz Geschichte. Milas Geschichte über die Freiheit, Frieden und die Probleme, welche ihr französischer Nachname macht, fand ich insgesamt sehr langatmig und in sich nicht abgeschlossen, da viele Details sehr unklar geblieben sind und man auch mitten drin rausgerissen wird.

Fritz, der mit Gefühlen zu kämpfen hat, die er am liebsten loswerden würde, gefiel mir da schon um einiges besser, weil es komplett abgeschlossen war und mich sehr berührt hat. Mit der vermeintlichen Homosexualität von Fritz hat Seidel ein Thema angesprochen, welches mir so in einem Jugendroman noch nicht unter die Augen gekommen ist. Ich fand die Gefühlswelt von Fritz sehr gut dargestellt und auch seine „verbotenen“ Gefühle, die er im Krief zu bekämpfen versucht. Das Ende hat mich dann auch noch einmal zu Tränen gerührt und meine gesamte Meinung über den Roman zumindest ein Stück weit verändert.

Leider gibt es im gesamten Buch aber zu viele Stellen, die für einen Moment Bedeutung haben, aber später überhaupt nicht mehr näher thematisiert werden, obwohl ich sie als Leser für wichtig eingeschätzt habe.

 

Die historische Darstellung finde ich insgesamt sehr gelungen und der „Zeitgeist“ .Vorkriegsstimmung und Vaterlandsliebe, ist für mich gut eingefangen worden. Auch die Beschreibungen der Front und die historische Übersicht, welche sich hinter dem eigentlichen Roman befindet, empfinde ich als positiv zu bewerten.

 

Negativ aufgefallen sind mir leider einige Rechtschreibfehler, Wortdreher und vergessene Worte, welche den Lesefluss stellenweise etwas gestört haben. Hinzu kamen die eher „altertümlichen“ Begriffe, die ich zwar zuordnen konnte, aber vielleicht einige eher junge Leser vor Probleme stellen könnte.

 

Insgesamt war das Buch für mich keine Offenbarung, aber auch nicht vollkommen schlecht. Es ließt sich relativ flüssig, aber die Spannung hätte doch noch mehr ausgebaut werden können.