Rezension

Langatmig und kaum Spannung vorhanden

DEMUT - Mats Olsson

DEMUT
von Mats Olsson

Harry Svensson, ehemaliger Journalist, stolpert nach einem vorzeitig endenden Sex-Date mit einer Weinhändlerin über einen Mord. Im benachbarten Hotelzimmer findet er einen berühmten Musiker, der schlafend neben einer toten Frau liegt. Harry nutzt diesen Vorfall für einen guten Artikel. Als es wenig später einen ähnlichen Fall gibt, recherchiert er auf eigene Faust weiter.

So interessant der Plot klingt, so wenig wurde er genutzt. Mats Olsson hat mit seinem Debüt keine Glanzleistung vollbracht. Der Thriller wird aus der Perspektive des Journalisten erzählt, der sehr viel aus seiner eigenen Lebensgeschichte und vor allem seine sexuellen Vorlieben offenbart. Zum Teil gehören diese Aspekte zum Fall, damit einige Entwicklungen für den Leser nachvollziehbar sind. Un dieser Detailliertheit ist es allerdings nicht nötig. Der Schreibstil ist ruhig, entspannt und lässt sich gut lesen. Allerdings ist auch diese Art der Darstellung nicht die beste für einen Thriller, der mit der steigenden Seitenzahl an Tempo und Spannung aufnehmen sollte. Mats Olsson ist immer wieder an einem Punkt angelangt, an dem ein Hauch von Spannung aufkommt, die er direkt auf der nächsten Seite wieder nimmt - was an sich wieder bewundernswert ist. Leider tut er der Handlung und dem begierigen Leser damit keinen Gefallen.
Nach rund 500, entspannt wie im Roman gelesenen, Seiten kommt endlich Spannung und somit das Thriller-Gefühl auf, das von Beginn an erwartet wurde.  Endlich kommt der Fall in Fahrt, der Leser rätselt mit, ist gespannt und wird durch eine kurze Spannungskurve bis zum Schluss belohnt.
Leider reichen die letzten knapp 230 Seiten nicht aus, um mit dem ganzen Thriller als solcher zu überzeugen. Der Erzählstil ist langatmig und zu ruhig, Harrys Gedankenkarussel wird irgendwann langweilig und es hat sich der eine oder andere Logikfehler eingeschlichen.
Trotz allem lässt sich das Buch gut lesen. Es ist nicht so packend wie manch anderer Thriller und lässt auch keine intensiven Landschaftsbilder aufkommen wie so manch anderer Schwedenthriller.