Rezension

Langatmige aber tiefgründige Geschichte, welche mich nicht voll abholen konnte

Die dunklen Sommer -

Die dunklen Sommer
von Miranda Beverly-Whittemore

Bewertet mit 3 Sternen

Im Roman „Die dunklen Sommer“ von Miranda Beverly-Whittemore hatte ich mir eine spannungsvolle Lektüre erhofft. Vollkommen mitreißen konnte mich die Geschichte im Gesamten letztendlich aber leider nicht. Prinzipiell ist die Handlung durchaus interessant und auch die Erzählweise, mit sich kapitelweise abwechselnden zeitlichen Perspektiven, gefiel mir gut. Der Schreibstil liest sich meist angenehm, wobei man die Eigenart der Erzählerin, alle um sich herum vorkommenden Tier- und Pflanzenarten, lateinisch zu benennen, schon mögen muss. Trotzdem ergaben sich für mich immer wieder Längen. Für meinen Geschmack wird die Handlung nämlich zu sehr ausgedehnt und übermäßig langatmig erzählt. Vor allem da sich die großen Enthüllungen des Endes, für mich schon länger abzeichneten. Eine straffere Darstellung hätte der Geschichte auf jeden Fall gut getan, wobei ich auch dann nicht sagen könnte, ob so mehr Spannung aufgekommen wäre. Alles in allem hatte ich mir einfach etwas mehr erwartet. Wer schon andere Romane über sektenähnliche Gemeinschaften und deren Dynamik gelesen hat, wird hier erzählerisch wenig Neues finden. Die Autorin bleibt bei klassischen Themen wie Schuld, Manipulation und Abhängigkeit und erzählt eine realistisch wirkende, wie auch traurige Geschichte. Die Grundstimmung des Romans ist dabei stets gedrückt, auch in den eigentlich fröhlicheren Passagen, umweht die Handlung ein wehmütiger Hauch. Und so fällt mir die Bewertung des Buches wirklich nicht leicht. Einerseits punktete es mit Authentizität und ausgereiften Charakteren, andererseits verliert sich die Geschichte immer wieder in Belanglosigkeiten und konnte mich auch sonst nicht großartig überraschen. Deshalb bleibe ich bei meiner Bewertung in der guten Mitte und vergebe 3 Sterne.