Rezension

Langatmige Mördersuche im schwedischen Are

Blutbuße -

Blutbuße
von Viveca Sten

Die Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind wird brutal ermordet aufgefunden. Jemand muss starken Hass ihr gegenüber empfunden haben. Ist ihr Plan, ein Luxushotel zu errichten und dafür ein altes und verwaistes Berghotel abreißen zulassen, das Motiv des Täters oder steckt etwas anderes dahinter?

Was anfangs spannend klingt und durchaus atmosphärisch düster erzählt wird, verliert jedoch schnell an Schwung. Denn neben den polizeilichen Ermittlungen spielt das Liebesleben bzw. das heimliche Sehnen nach einem, eine große inhaltliche Rolle. Etwas weniger Privates hätte dem Erzählfluss sicherlich an der ein oder anderen Stelle gutgetan.

Da der Krimi aus verschiedenen Charakterperspektiven und in kurzen Kapiteln erzählt wird, kommt dennoch so was wie Spannung auf.
Auch die Personenzeichnung kann überzeugen, erhält man als Lesende doch ein umfassendes Bild der Gedanken und Gefühle der wichtigsten Akteure. Für Neugier sorgen auch die Einschübe eines Dienstmädchens von damals im alten Berghotel.

Der dritte Teil der Krimireihe rund um die Ermittlerin Hanna und ihren Kollegen Daniel ist, wie auch schon von den Vorgängerbänden gewohnt, flüssig und stimmungsvoll geschrieben.

Für Fans der Reihe lesenswert, aber nicht so stark wie die ersten beiden Bände.
Von einer strafferen Handlungsbeschreibung und weniger Nebensächlichkeiten hätte "Blutbuße" insgesamt profitiert.