Lange Einleitung, tolles Ende
Die schöne Hollis ist die Auserwählte von König Jameson, auch wenn sie das selbst am meisten überrascht. Der König von Coroa betet sie an und Hollis versucht alles um ihrer zukünftigen Rolle als Königin gerecht zu werden. Als eine Familie aus dem Nachbarland Isolte in Jamesons Königreich Zuflucht sucht, erfährt Hollis dass nicht jeder Herrscher so gütig und beliebt wie Jameson ist. Schnell freundet sie sich mit der Familie an und ein junger Mann beeindruckt sie besonders, auch wenn sie als Verlobte des Königs nur Augen für ihren zukünftigen Mann haben sollte. Während König Quinten aus Isolte und seine junge Frau Coroa einen Besuch abstatten, kommen noch mehr schockierende Details ans Tageslicht. Hollis beginnt sich zu fragen ob sie wirklich für die Rolle der Königin geschaffen ist und für welchen Mann ihr Herz schlägt...
Schon lange hat es mir kein Buch mehr so schwer gemacht wie "Promised", denn entweder ich mag ein Buch, ich finde es durchschnittlich oder ich mag es gar nicht. Hier kam alles zusammen und es fing mit einer großen Enttäuschung an. Ich habe Kiera Cass Selection Reihe 1 - 5 geliebt, "Siren" fand ich durchschnittlich, die ersten 100 Seiten von "Promised" (OT: The Betrothed) fand ich fast schon unterirdisch. Die Figuren haben alle extrem oberflächlich auf mich gewirkt, Hollis ist ein nettes, naives Püppchen, ihre Zofe Delia Grace ist offensichtlich viel gebildeter aber total unsympathisch. Hollis Eltern sind nervtötend und der Prinz ist zu gut um wahr zu sein. Die Familie aus dem Nachbarland bleibt auch erstmal ziemlich blass, bis es dann nach ca.130 Seiten tatsächlich etwas besser wird. Ab da war das Buch immerhin durchschnittlich bis ich im dreihunderter Bereich ankam (kleine Anmerkung- die Geschichte endet auf Seite 351), da hat mich "Promised" dann gepackt und davon überzeugt, dass ich den zweiten Teil unbedingt lesen muss. Auch wenn ich mir jetzt schon denken kann wie es endet, der Weg dorthin und vor allem Hollis Entwicklung dürfte spannend werden.
Rückblickend kam mir der Anfang wie eine ewig lange Einführung vor, auch wenn die Liebe in diesem Buch eine große Rolle spielt- sie war für mich nicht greifbar. Hier ein Kuss, da ein Blick und schon stellt man alles in Frage? Da ich nicht spoilern möchte, darf ich nicht näher darauf eingehen. Schaut man sich an wie die Geschichte sich entwickelt, passt es schon irgendwie, aber als Leser weiß man zu Beginn ja nicht, wie es 200 Seiten später aussieht, darum konnte ich vieles beim lesen nicht nachvollziehen und dadurch blieb viel Lesefreude auf der Strecke.